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Bibliotheken: Forderung: Recht auf Sonntagsöffnung mit Personal

Bibliotheken

Forderung: Recht auf Sonntagsöffnung mit Personal

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    Bücher stehen in einer Bibliothek.
    Bücher stehen in einer Bibliothek. Foto: Sebastian Christoph Gollnow, dpa

    Für ein Recht auf Sonntagsöffnung haben sich deswegen Leitungsebenen und Teams führender Bibliotheken in Deutschland in einem offenen Brief an die Bundesregierung gewandt. "Gesellschaftlicher Zusammenhalt und demokratische Teilhabe sind nicht selbstverständlich gegeben, sondern müssen Tag für Tag aufs Neue ausgehandelt werden", heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) und Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne).

    Eine Welt in schnellem Wandel verlange hohe Bereitschaft zum lebenslangen Lernen. Dies müsse auf der persönlichen Ebene mitvollzogen und mitgestaltet werden können. "Bibliotheken sind Orte, die genau das ermöglichen", heißt es in dem Brief. Zu den bisher mehr als 500 Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern zählen etwa Achim Bonte, Generaldirektor der Staatsbibliothek Berlin, Frank Scholze, Generaldirektor der Deutschen Nationalbibliothek oder Ute Engelkenmeier, Vorsitzende Berufsverband Information Bibliothek.

    Bibliotheken seien zugänglich für Menschen aller Altersgruppen und Milieus. Sie ermöglichten gesellschaftliche Dialog. "Der wichtigen Funktion von Bibliotheken als Orte des Austauschs und der Begegnung ist allerdings ein Riegel vorgeschoben", heißt es in dem Brief. Im Gegensatz zu anderen Kultureinrichtungen sei es ihnen verboten, an Sonntagen ihre Türen zu öffnen, "an dem Tag also, an dem Familien, Alleinerziehende oder beruflich stark beanspruchte Menschen zum Teil überhaupt erst die Möglichkeit hätten, von den Bibliotheksdienstleistungen Gebrauch zu machen".

    Die Novellierung des Bundesarbeitszeitgesetzes biete die Gelegenheit, sonntags auch Fachpersonal zuzulassen. "Die Öffnung von Bibliotheken an Sonn- und Feiertagen wird damit möglich. Gleichzeitig wird damit keine Pflicht für alle geschaffen." Die Bibliotheken verweisen dazu auch auf eine entsprechende Vereinbarung im Koalitionsvertrag, die bisher nicht umgesetzt sei.

    "Der Bedarf nach niedrigschwelligen öffentlichen Orten, die der Bevölkerung Zugang zu Bildung, Kultur und Begegnung auch und gerade an Sonntagen ermöglichen, zeigt sich sehr deutlich in Pilotprojekten in vielen Städten", sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes, Volker Heller. "Wir fordern daher die Bundesregierung auf, mit der Änderung des Bundesarbeitszeitgesetzes den Zugang zu den Dienstleistungen von Öffentlichen Bibliotheken an sieben Tagen in der Woche zu ermöglichen."

    (dpa)

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