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Berlin-Neukölln: Diebesgut aus Baumarkt gesucht - Durchsuchung in Clan-Villa

Berlin-Neukölln

Diebesgut aus Baumarkt gesucht - Durchsuchung in Clan-Villa

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    Der Polizei-Schriftzug steht auf einem Einsatzfahrzeug.
    Der Polizei-Schriftzug steht auf einem Einsatzfahrzeug. Foto: Christoph Soeder, dpa (Symbolbild)

    Eine Villa von Mitgliedern eines bekannten arabischstämmigen Clans in Berlin-Neukölln ist erneut von der Polizei durchsucht worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Berlin ging es dabei am Dienstag um den Verdacht eines räuberischen Diebstahls, den zwei 19 und 23 Jahre alte Familienmitglieder begangen haben sollen. Laut Durchsuchungsbeschluss sei es um sechs Werkzeug-Akkus gegangen. Auch ein Gebäude in Charlottenburg sei durchsucht worden.

    Bei dem Einsatz wurden beide Verdächtigen vorläufig festgenommen, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Nach Feststellung ihrer Identität seien sie aber wieder auf freien Fuß gekommen.

    Die beiden Männer sollen am 22. Dezember 2022 in einem Baumarkt in Neukölln die Akkus gestohlen haben. Einen Ladendetektiv, der sie am Verlassen des Geschäfts hindern wollte, sollen sie mit Reizgas besprüht haben. Zwei Akkus seien bei der Durchsuchung gefunden worden, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. "Ob diese aus der Beute stammen, muss aber noch geprüft werden."

    Zuständig für die Ermittlungen ist nach Angaben des Sprechers die Intensivtäterabteilung der Staatsanwaltschaft. Mehr als 100 Polizistinnen und Polizisten sowie ein Spezialeinsatzkommando (SEK) waren am Dienstagmorgen bei den Verdächtigen angerückt. Der Aufwand des Einsatzes ergebe sich daraus, welche Situation vor Ort zu erwarten sei, erklärte der Behördensprecher. Die Durchsuchung sei alternativlos, weil es um einen Verbrechensvorwurf gegangen sei.

    Zuvor hatten Medien über den Einsatz berichtet. Laut "Bild" und "B.Z." soll auch nach einer Waffe gesucht worden sein. Nach Angaben des Sprechers der Staatsanwaltschaft wurde aber keine gefunden. Den Berichten zufolge wurde auch eine Frau in Handschellen abgeführt. Sie soll den Einsatz behindert haben. Der Behördensprecher konnte dazu keine Angaben machen.

    Erst im vergangenen Dezember hatte es einen Polizeieinsatz in der Villa gegeben - damals wegen eines Tigers. Auslöser dafür waren Fotos in sozialen Medien, auf denen das Tier in der Villa zu sehen gewesen war. Das Ordnungsamt des Bezirk Neukölln schaltet sich wegen möglicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz ein. Zuvor hatte im August 2022 die Suche nach einem gestohlenen Kühlschrank zu einem großen Polizeieinsatz geführt. Verwandte der Villen-Bewohner stehen derzeit in Dresden vor Gericht - wegen des Juwelendiebstahls aus dem Historischen Grünen Gewölbe im November 2019.

    Um die Villa selbst gibt es seit langem Streit. An diesem Donnerstag (6. April) will das Amtsgericht Neukölln dazu eine Entscheidung treffen. Das Gebäude und das Grundstück gehören zu 77 Immobilien, die die Berliner Staatsanwaltschaft 2018 beschlagnahmt hatte. Diese wurden nach Überzeugung der Behörde nicht mit legalem Geld gekauft. Im Fall der Villa ist inzwischen rechtskräftig entschieden, dass das Land Berlin Eigentümer ist. Der Bezirk Neukölln hatte der Familie gekündigt und 2021 eine Frist zum Auszug gesetzt. Da der Clan die Villa nicht räumte, zog der Bezirk vor Gericht.

    (dpa)

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