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Berlin: Weiterer Bahnstreik: Fahrgäste brauchen starke Nerven

Berlin

Weiterer Bahnstreik: Fahrgäste brauchen starke Nerven

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    Menschen warten während eines Warnstreiks der DB am Alexanderplatz auf die U-Bahn.
    Menschen warten während eines Warnstreiks der DB am Alexanderplatz auf die U-Bahn. Foto: Fabian Sommer, dpa

    Wegen des Lokführerstreiks ist ab Mittwoch mit großen Einschränkungen in Berlin und Brandenburg zu rechnen. Aufgrund des erneuten Ausstands der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kommt es in der Region zu vielen Einschränkungen für Fahrgäste.

    Die Regionalzüge verkehren während des Streiks zwischen Mittwoch und Montag nur nach Notfallfahrplan. Auf den Linien RE5, RE7, RE15 und RE18 fahren nur einzelne Züge. Als Alternative für den RE2 können Fahrgäste den RE7 verwenden, für den RE3 fährt der RE10. Die Deutsche Bahn rechnet bereits am Dienstag ab 18.00 Uhr mit ersten Unregelmäßigkeiten und Verspätungen im Bahnverkehr.

    Auch bei der Berliner S-Bahn ist mit Auswirkungen des Streiks zu rechnen. Die Linien S1, S2, S26, S41/42 (Ringbahn), S45, S47, S7, S75, S8 und S85 fahren während des Streiks nicht. Im 20-Minuten-Takt wird es auf einigen Linien einen Notfahrplan geben. Das gilt für die S46 zwischen Königs Wusterhausen und Schöneberg und die S9 zwischen Friedrichstraße, Schöneweide und Flughafen BER. Die S3 zwischen Erkner und Ostbahnhof und die S5 zwischen Strausberg Nord und Ostbahnhof fahren unter der Woche bis 21.00 Uhr im 20-Minuten-Takt, danach bis Betriebsschluss alle 40 Minuten. Am Wochenende von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag läuft der 20-Minuten-Takt bis 1.00 Uhr. Danach fahren die Linien halbstündig.

    Berliner Busse, Straßen- und U-Bahnen sind nicht vom Streik der GDL betroffen. Aufgrund der Länge des Streiks, der fast sechs Tage dauern soll, sei jedoch mit einer stärkeren Nachfrage bei der BVG zu rechnen als bei vorigen Aktionen, gab das Berliner Unternehmen am Dienstag bekannt. In den Fahrzeugen dürfte es also noch voller werden als zuletzt.

    Nicht direkt betroffen von dem Streik sind auch die Regionalzüge der Ostdeutschen Eisenbahn (Odeg) in Brandenburg. Es könne trotzdem zu Störungen und Unregelmäßigkeiten im Betriebsablauf kommen, gab die Odeg bekannt. Hintergrund sei, dass die Odeg die Infrastruktur der Deutschen Bahn nutze.

    Die GDL hatte in der Nacht zum Montag erneut zum Streik bei der Deutschen Bahn aufgerufen. Dieser soll im Güterverkehr am Dienstagabend um 18.00 Uhr und im Personenverkehr am Mittwochmorgen um 02.00 Uhr beginnen. Der Ausstand soll bis Montag kommender Woche, 18.00 Uhr, andauern.

    Im seit November laufenden Tarifstreit ist es der vierte und mit sechs Tagen längste Arbeitskampf. Neben finanziellen Forderungen dreht sich die Auseinandersetzung vor allem um das Thema Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter. Die GDL will diese von 38 auf 35 Stunden bei gleichbleibendem Gehalt reduzieren. Die Bahn hat bisher ein Wahlmodell angeboten, das eine einstündige Absenkung ohne finanzielle Einbußen vorsieht. Wer sich dagegen entscheidet, erhält stattdessen 2,7 Prozent mehr Geld. Gewerkschaftschef Claus Weselsky sieht in der Offerte keine Grundlage für weitere Verhandlungen.

    (dpa)

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