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Banken: Finanzministerin: Keine weißen Flecken für Sparkassenkunden

Banken

Finanzministerin: Keine weißen Flecken für Sparkassenkunden

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    Brandenburger Ministerin der Finanzen und für Europa Katrin Lange spricht in der Sitzung des Brandenburger Landtages.
    Brandenburger Ministerin der Finanzen und für Europa Katrin Lange spricht in der Sitzung des Brandenburger Landtages. Foto: Soeren Stache, dpa

    Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange (SPD) hat vor einer zu weitgehenden Schließung von Sparkassenfilialen im Land gewarnt. "Natürlich sind Online-Anwendungen deutlich im Vormarsch", sagte Lange am Donnerstag im Landtag in Potsdam. Das bleibe nicht ohne Folgen für die Präsenz vor Ort, zumal bestimmte Dienstleistungen auch anders möglich seien - etwa über Geldabheben im Supermarkt. Im Kundeninteresse sollten aber ein ausreichendes Filialnetz und Geldautomaten überall im Land vorgehalten werden. Die Sparkassen dürften "nicht über das Ziel hinausschießen und am Ende weiße Flecken beim Kundenservice hinterlassen". Sie wies darauf hin, dass Kreise und kreisfreie Städte die Träger der

    Die Mittelbrandenburgische Sparkasse (MBS) will nach Plänen von April 31 der 141 Geschäftsstellen zusammenlegen und in den meisten Fällen weiter Geldautomaten und Selbstbedienungsangebote vor Ort vorhalten. Zehn Standorte sollen komplett wegfallen. Der Vorstand begründet die Pläne unter anderem damit, dass die wirtschaftliche Basis an zahlreichen Standorten gefährdet sei und es an Fachkräften fehle. Die Sparkasse Uckermark will nach eigenen Angaben vom März fünf Filialen schließen. Sie weist auf eine zurückgehende Nutzung der Standorte und gleichzeitige Steigerung von Kosten hin. Beide Institute werben mit dem Spruch "Immer in Ihrer Nähe".

    Die Linksfraktion forderte einen Stopp der Schließungspläne und die Prüfung des Erhalts der Filialen. "Sparkassen sind keine üblichen Banken", sagte Linksfraktionschef Sebastian Walter. "Sie sind dem Allgemeinwohl verpflichtet." In vielen Orten sei die Sparkasse auch der einzig letzte öffentliche Treffpunkt. Die Sparkassen dürften nicht nur auf ihre Zahlen schauen. Er nannte als Vergleich die Post, die die gesetzlich geforderte Grundversorgung sicherstellen muss. Die Landtagsmehrheit stimmte gegen einen Antrag der Linken.

    Der SPD-Finanzpolitiker Jörg Vogelsänger zeigte Verständnis für die Sparkassen. "Wir haben nun Marktwirtschaft, und Sparkassen sind auch in der Konkurrenz mit anderen Kreditinstituten, und Sparkassen haben auch den Auftrag, Gewinn zu erwirtschaften." CDU-Kommunalpolitiker André Schaller sagte: "Die Sparkassen halten ein flächendeckendes Angebot offen." Er warnte aber davor, die Kommunen "in den Ruin" treiben zu wollen. Der Grünen-Finanzpolitiker Thomas von Gizycki rief zu einer Debatte über die Erwartungen an die Sparkassen auf.

    Die AfD-Fraktion scheiterte mit der Forderung, zum Beispiel auch mobile Angebote wie Busse zu nutzen, die Internetversorgung auszubauen und die Versorgung mit Finanzdienstleistungen zu untersuchen. Der Finanzpolitiker Andreas Galau sagte, die stationäre Filiale sei nicht der einzige Weg zu Sparkassenleistungen. Dafür sei aber ein leistungsfähiges Datennetz nötig.

    Die Fraktion BVB/Freie Wähler verlangte eine Mindestversorgung von Sparkassenfilialen. "Niemand darf gezwungen werden, ausschließlich diese neuen Wege der Kommunikation zu nutzen", sagte die Abgeordnete Christine Wernicke. Der Antrag der Freien Wähler wurde ebenfalls mehrheitlich abgelehnt.

    (dpa)

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