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Memmingerberg: Nach gewaltsamem Tod einer 16-Jährigen machen Gerüchte die Runde

Memmingerberg

Nach gewaltsamem Tod einer 16-Jährigen machen Gerüchte die Runde

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    Auf diesem Areal am Memminger Flughafen ist die Leiche der 16-Jährigen gefunden worden. Ein Brennpunkt ist es aus polizeilicher Sicht nicht.
    Auf diesem Areal am Memminger Flughafen ist die Leiche der 16-Jährigen gefunden worden. Ein Brennpunkt ist es aus polizeilicher Sicht nicht. Foto: Maike Scholz

    Der gewaltsame Tod der 16-Jährigen aus dem Raum Memmingen sorgt in Memmingerberg, in der Stadt und im Umland für Entsetzen – aber auch für Gerüchte. Auf einem Hangar-Gelände am Memminger Flughafen wurde die Leiche des Mädchens am Sonntagabend gefunden. Wie die Obduktion ergeben hatte, wurde sie durch mehrere Stiche getötet. Die Eltern der Auszubildenden hatten Montagvormittag die Polizei eingeschaltet, nachdem sie ihre Tochter seit Sonntagabend nicht mehr erreicht hatten. Die beiden Tatvedächtigen, eine 15-Jährige und ein 25-Jähriger, sitzen in Untersuchungshaft, schweigen aber zu den Vorwürfen.

    Getötete 16-Jährige traf sich offenbar öfter mit den Tatverdächtigen am Flughafen

    Die Gleichaltrigen in Memmingen und Umgebung machen sich Gedanken über das Verbrechen. So machen Gerüchte die Runde, werden unter anderem per Whatsapp verbreitet, vor allem was das Tatmotiv angeht. Zu Motiv und Tathergang gibt es von Polizei und Staatsanwaltschaft aber weiter keine Auskunft, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden. Ein Freund der Jugendlichen, der sich in unserer Redaktion gemeldet hat, berichtet, dass sich die 16-Jährige öfter mit den beiden derzeit in Untersuchungshaft sitzenden Tatverdächtigen, also der 15-Jährigen und dem 25-Jährigen aus dem Unterallgäu, auf dem Gelände am Allgäu Airport getroffen hätte.

    Es ist ein weitläufiges Areal mit stillgelegten Luftschutzbunkern, Hangars und kleinen Waldstücken, etwa 200 Meter südlich der Landebahn gelegen. Dort seien immer wieder Jugendliche unterwegs, sagt Polizeipressesprecher Dominic Geißler. Aber dieser Bereich sei der Polizei nicht als Brennpunkt einer Szene oder von Kriminalität bekannt. Dort hat bisher einmal im Jahr das Ikarus-Festival stattgefunden. Das Gelände sei bei einigen Jugendlichen auch deshalb beliebt, weil es teils schlecht einsehbar sei, sagt einer, der sich dort auskennt. Wer dort spazieren gehe, entdecke schon mal junge Leute, die heimlich rauchen, Pärchen, die in Bunker-Eingängen Sichtschutz suchen. Und hin und wieder solche, die sich einen Joint anzünden. Doch das alles habe bisher nicht für Unruhe dort gesorgt.

    Wo Freunde und Bekannte des getöteten Mädchens Hilfe finden können

    Nachdem am Montag auf diesem Gelände die Leiche der 16-Jährigen entdeckt worden ist, wurde auch der Kriseninterventionsdienst (Kid) von der Leitstelle alarmiert, um Erste Hilfe für die Seele zu leisten. Er gehört zum Bayerischen Roten Kreuz Memmingen-Unterallgäu. Die Ehrenamtlichen sind für solche Situationen geschult und helfen Familien und Einsatzkräften in den ersten Stunden nach einer traumatisierenden Situation. Oft helfe es Betroffenen schon, wenn jemand bei ihnen sei, einfach zuhöre, sagt Walter Müller, Mitarbeiter im Kid.

    Freunden, Bekannten, Mitschülern, die das Verbrechen nicht allein verarbeiten können, rät Müller, sich an den Hausarzt zu wenden. Der wisse, welche Schritte einzuleiten seien, um psychologische Hilfe zu bekommen.

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