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Wuppertal: Expressionismus-Werk aus Sammlung Gerlinger geht an Museum

Wuppertal

Expressionismus-Werk aus Sammlung Gerlinger geht an Museum

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    Bei einer Auktion im Dezember habe ein unbekannter Unternehmer das Ölgemälde "Lesende (Else Lasker-Schüler)" des "Brücke"-Malers Karl Schmidt-Rottluff (1884-1976) für 4,06 Millionen Euro ersteigert und dem Museum als Dauerleihgabe überlassen, teilte das Haus am Donnerstag in Wuppertal mit.

    Das kubistische Gemälde kam im Münchner Auktionshaus Ketterer unter den Hammer. Seit Juni 2022 lässt der Würzburger Unternehmer Hermann Gerlinger dort nach und nach bis zum Sommer 2024 rund 1000 Werke aus seiner Sammlung versteigern und die Erlöse spenden.

    Der Kunstmäzen aus Nordrhein-Westfalen, der dem Museum "über viele Jahre eng verbunden" sei, wollte anonym bleiben. Es sei ihm "ein großes Anliegen, "dieses besondere Bild nach Wuppertal zu holen", wurde er zitiert. Es hat einen besonderen Bezug: Die exzentrische Dichterin Else Lasker-Schüler (1869-1945), die darauf zu sehen ist, wurde in einem jüdischen Elternhaus in Elberfeld geboren - heute ein Stadtteil von Wuppertal. Das Porträt wurde den Angaben zufolge mit Wissen des Museums gezielt ersteigert. Es soll ab Ende Januar 2023 im Von der Heydt-Museum ausgestellt werden.

    Das Gemälde hat nach Angaben Ketterers eine unbelastete Provenienz. Aufgrund des "besonderen Vertrauensverhältnisses" habe Schmidt-Rottluff das kostbare Werk direkt seinem langjährigen Freund Gerlinger übergeben. Der Würzburger Unternehmer hatte seit den 1950er Jahren eine der bedeutendsten Sammlungen zur Künstlergruppe "Brücke" zusammengetragen und lässt sie nun nach und nach versteigern.

    Um das auf 650.000 Euro geschätzte Bild hatte es bei der Auktion im Dezember ein Bietergefecht gegeben. Schließlich hatte sich der anonyme Unternehmer durchgesetzt. Mit einem Preis von gut vier Millionen Euro gehörte die "Lesende" zu den zehn teuersten Werken auf deutschen Auktionen im Jahr 2022.

    (dpa)

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