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Wolfsabschuss in Bayern: Ende der Debatte nicht in Sicht

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Wolfsabschuss in Bayern: Kein Ende der Debatte in Sicht

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    Almbauern im gesamten Alpenraum fürchten den Wolf.
    Almbauern im gesamten Alpenraum fürchten den Wolf. Foto: Julian Stratenschulte, dpa (Symbolbild)

    Seit Jahren wird über einen Abschuss von Wölfen diskutiert. Nun droht ein gegenseitiges Zuschieben der Verantwortung zwischen dem Bund und Bayern. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will Schnellabschüsse von Wölfen ermöglichen, doch die Münchner Staatsregierung fordert ein weitergehendes Einlenken des Bundes. Deswegen hängt derzeit die regierungsamtliche Feststellung, dass der Wolf sich in Deutschland in „günstigem Erhaltungszustand“ befindet – eine Voraussetzung, die nach bayerischer Auffassung das bürokratische Prozedere vor dem Abschuss von Wölfen weniger aufwendig machen könnte.

    Wolfsabschuss: Umweltministerium hat „Schnellabschussregelung“ auf den Weg gebracht

    Lemke sowie Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) forderten deshalb bei der diesjährigen Hauptalmbegehung in Oberammergau am Mittwoch für die Staatsregierung wechselseitig Entgegenkommen von der jeweils anderen Seite. Lemke wolle nach eigenen Angaben den Almbauern helfen, die wegen der Rückkehr der Wölfe um ihre Existenz fürchten.

    Deshalb hat das Bundesumweltministerium eine „Schnellabschussregelung“ auf den Weg gebracht. „Ich fordere die Bundesländer energisch auf, diese Schnellabschlussregelung zu nutzen“, sagte die Bundesumweltministerin. „Sie können das, Sie müssen es nur machen.“ Am Donnerstag könne sie den „guten Erhaltungszustand“ des Wolfs nach Brüssel melden. „Dafür brauche ich die Zustimmung Bayerns. Das ist die Zustimmung, die fehlt mir seit mehreren Monaten.“

    Wechselseitiges Einlenken bei Wolfsabschuss gefordert

    Bei der Veranstaltung in Oberammergau entgegnete Aiwanger, dass seines Wissens in Deutschland noch kein einziger Wolf auf Grundlage dieser Regelung geschossen worden sei. Grund der bisherigen bayerischen Nichtzustimmung zur Feststellung des guten Erhaltungszustands ist, dass dieser nach bayerischen Angaben nicht für das ganze Bundesgebiet gelten soll, sondern nur für einige Bundesländer – nicht für Bayern.

    Kaniber forderte: „Lenken Sie ein.“ „Wir brauchen endlich eine Möglichkeit, ein Bestandsmanagement zu leisten, denn die Population der Wölfe in Deutschland und in Europa nimmt rasant zu.“ Die Landwirtschaftsministerin berief sich auf Zahlen des Deutschen Jagdverbands, denen zufolge die Zahl der Wölfe in Deutschland jährlich um 40 Prozent wächst.

    Seit Mai gilt Wolfsverordnung in Bayern

    Seit 1. Mai 2023 gilt in Bayern eine Wolfsverordnung, die den Abschuss von Wölfen erleichtert, die eigentlich streng geschützt sind. Der umstrittenen bayerischen Regelung zufolge dürfen Wölfe unter bestimmten Bedingungen auch abgeschossen werden "zur Abwendung ernster landwirtschaftlicher oder sonstiger ernster wirtschaftlicher Schäden" – dies zielt konkret auf die Alm- und Weidewirtschaft in den bayerischen Alpen. (mit dpa)

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