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Wie die AfD durch Immobilien strategisch das politische Feld besetzt

Kommentar

Mit Immobilien will die AfD das politische Vorfeld erobern

Jonathan Lindenmaier
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    Mit Immobilien will die AfD das politische Vorfeld erobern
    Mit Immobilien will die AfD das politische Vorfeld erobern Foto: Christoph Soeder, dpa (Symbolbild)

    Als bekannt wurde, dass der AfD-Landtagsabgeordnete Franz Schmid in Schwaben ein „patriotisches Zentrum“ errichten möchte, bekam er dafür Lob aus der eigenen Szene. Und zwar von einem ihrer bekanntesten Vertreter: dem österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner. „Genau so etwas braucht es“, schrieb der auf X. Wer Sellner zuhört, dürfte nicht überrascht sein. Schon lange wirbt er für derartige Initiativen. Seine Agenda: Das sogenannte Vorfeld der rechten Parteien ausbauen.

    „Vorfeld“ ist wahrscheinlich einer der Lieblingsbegriffe von Sellner und anderen rechtsextremen Strategen. Damit sind Organisationen gemeint, die einer Partei nahestehen. Das können Jugendorganisationen sein, soziale Bewegungen, Stiftungen. Zwei Ziele verfolgt die Rechte damit. Erstens: Das eigene Lager vereinen. Und zweitens: Neue Mitglieder ansprechen.

    Zentral gelegene Immobilien geben der AfD einen Platz in der Mitte der Gesellschaft

    Immobilien zu horten, passt geradezu exemplarisch in diese Vorfeld-Strategie. Sie dienen als Zentren für gemeinsame Seminare und Vorträge zwischen AfD, rechten Medienmachern und Identitärer Bewegung (Unvereinbarkeistliste? Egal!).

    Und außerdem: Ein rechter Treffpunkt zieht Anwohner an. Und zwar vor allem dort, wo solche Treffpunkte immer seltener werden - auf dem Land. Mit Grillabenden und Hoffesten inszeniert die Rechte sich als Kümmerer. Zentral gelegene Immobilien geben ihr einen Platz in der Mitte der Gemeinden und damit auch ein Stück weit in der Mitte der Gesellschaft. Mit dieser Strategie will die AfD letztlich genau das werden, was sie anderen immer vorwirft: Mainstream.

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    1 Kommentar
    Wolfgang Schwank

    Diese Debatte ist überzogen und setzt noch dazu am falschen Punkt an. Bei 225 Objekten bundesweit von "horten" zu sprechen, na ja. Für die Gesellschaft ist es viel wichtiger und zielführender, sich mit Inhalten zu beschäftigen und so den rechten Gesellen den Nährboden zu entziehen. Eine wertschätzende Sozialpolitik, eine den Verbrauchern und der Industrie dienende Energiepolitik, eine ordentliche Migrationspolitik - statt Ampelzoff und Ampelldesaster, das hilft den Angebräunten die Basis ihres demagogischen Wirkens zu entziehen. Viel mehr als die sich in unterschiedlicher Weise dargestellten Horrorszenarien.

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