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WhatsApp-Betrug "Hallo Mama/Papa": Das raten Experten

Betrugsmasche

"Hallo Mama/Papa": Wie eine Betroffene auf den WhatsApp-Betrug reagierte

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    So sehen viele Nachrichten der Online-Betrüger aus.
    So sehen viele Nachrichten der Online-Betrüger aus. Foto: Zacharie Scheurer, dpa

    "Die SMS kam für mich aus heiterem Himmel", erzählt eine Betroffene. An einem Abend tauchte plötzlich eine Nachricht auf ihrem Handy auf: "Hallo Mama/Papa, Meine Handy ist kaputt. Dies ist meine neue Handynummer. Die kannst du einspeichern! Schick mir jetzt eine Nachricht per WhatsApp." Doch ihr war die Masche bekannt und sie reagierte genau richtig.

    Kurz davor hatte sie zufällig gehört, wie sich mehrere Frauen über Trickbetrüger unterhielten. Alle hatten selbst schon Betrugsversuche erlebt. Eine der Frauen sei darauf hereingefallen und habe nach einem Schockanruf Geld überwiesen, erzählt die Betroffene. Das habe ihr gezeigt, dass so etwas weit verbreitet ist und jeden treffen kann. Kurze Zeit später wurde auch sie Opfer eines solchen Betrugsversuches.

    Bei dieser Masche versuchen die Betrüger mit der ersten SMS potenzielle Opfer anzulocken und das Gespräch auf WhatsApp zu verlagern. Daraufhin geben sie vor, sie seien in einer finanziellen Notlage und benötigen die Unterstützung der Eltern. Diese sollen hohe Geldbeträge auf teils ausländische Konten überweisen.

    Betrug-SMS: "Schon bei der Anrede merkte ich, dass etwas nicht stimmt"

    Jedoch merkte die Frau schon bei den ersten Worten, dass an der SMS etwas nicht stimmt. "Ich bin alleinstehend und deshalb würden meine Kinder auf keinen Fall 'Hallo Mama/Papa' als Anrede verwenden", erklärt sie. Sie fragte ihre Töchter in ihrer gemeinsamen WhatsApp-Gruppe nach dieser Nachricht. Sie bestätigen ihr schnell, dass es sich um eine Betrugs-SMS handelt.

    Wie verhalten, wenn man Opfer eines WhatsApp-Betrugs wird?
    Wie verhalten, wenn man Opfer eines WhatsApp-Betrugs wird? Foto: Zacharie Scheurer, dpa (Symbolbild)

    "Die Nachricht habe ich dann einfach ignoriert", sagt die Frau. Der Polizei habe sie das nicht gemeldet, es sei schließlich kein Schaden entstanden. Weitere Nachrichten habe sie nicht erhalten. Die Betroffene hatte Glück, denn sie kannte diese Betrugsmasche gut. Doch sie meint, wenn die Anrede in der SMS glaubwürdiger gewesen wäre, dann hätte sie vielleicht anders reagiert. Dennoch ist sie sicher, ihr erster Instinkt wäre immer, sich zunächst unter der vermeintlich alten Nummer bei ihren Kindern zu melden. Grundsätzlich könne sie aber nachvollziehen, wenn jemand auf solche Betrüger hereinfällt. Schließlich würden die Täter ihre Opfer meist unter starken Druck setzen.

    Das sagen Verbraucherschutz und Polizei zu der Betrugsmasche auf WhatsApp

    In ihrem Fall hat sich die Frau nach Einschätzung von Juristin Simone Bueb von der Verbraucherzentrale Bayern richtig verhalten. Sie rät, bei solchen Betrugs-SMS die Nachricht zu löschen und den Absender zu blockieren, um den Kontakt mit den Betrügern abzubrechen. Zudem solle man keine unbekannten Nummern auf dem Handy einspeichern, betont die Expertin. Wenn man sichergehen wolle, dass bei den eigenen Kindern auch wirklich alles in Ordnung sei, könne man diese über ihre bisher bekannte Handynummer oder übers Festnetz erreichen, so Bueb.

    Hat eine betroffene Person Geld überwiesen, rät die Polizei, sofort die eigene Bank zu kontaktieren, um den Geldtransfer möglicherweise noch stoppen zu können. Außerdem müsse man den Chatverlauf in WhatsApp als Screenshot oder Foto sichern, falls ein Betrug im Raum steht und man diesen zur Anzeige bringen möchte. Grundsätzlich empfiehlt die Polizei, bei Geldforderungen immer misstrauisch zu bleiben, auch wenn diese von vermeintlichen Familienmitgliedern kommen.

    Opfer eines Betrugsversuchs kann jeder werden – auch wer mit seinen Daten sparsam umgeht

    Die betroffene Frau wundert sich nach diesem Vorfall, wie die Täter an ihre Nummer gekommen sind. Mit ihren persönlichen Informationen gehe sie im Internet immer sparsam um und sie sei auf keiner Internetseite mit ihrer Handynummer oder anderen Angaben registriert. Das empfiehlt auch die Verbraucherzentrale: Sparsam mit Daten wie der Telefonnummer oder der E-Mail-Adresse umzugehen, reduziere die Gefahr, Ziel einer solchen Betrugsmasche zu werden. Ganz sicher könne man sich aber nie sein, da die Täter häufig auf gut Glück Nummern oder Mailadressen testen.

    Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel ist erstmals im März 2023 erschienen.

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