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Unwetter: Land unter in Franken: Verletzte und Schäden nach Starkregen

Unwetter

Land unter in Franken: Verletzte und Schäden nach Starkregen

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    Die Feuerwehr kann nur noch per Schlauchboot zu den Autos in einer überschwemmten Unterführung gelangen.
    Die Feuerwehr kann nur noch per Schlauchboot zu den Autos in einer überschwemmten Unterführung gelangen. Foto: Oßwald/News5, dpa

    Unaufhörlich prasselt der Regen auf Nürnberg, füllt Keller und Unterführungen. Ein Auto ist bereits ringsum von Wasser umgeben, als der Fahrer schließlich von Passanten aus seinem Wagen getragen wird. Eine Straßenbahn muss vor den Wassermassen Halt machen.

    Szenen wie diese ereigneten sich am Donnerstagabend nach einem Gewitter mit heftigem Starkregen über Bayerns zweitgrößter Stadt und weiteren Teilen Frankens. Allein zwischen 18 Uhr und 19 Uhr fielen in Nürnberg laut Deutschem Wetterdienst (DWD) 47 Liter pro Quadratmeter. Die Feuerwehr wurde laut Stadt zu 885 Einsätzen gerufen, die Polizei war bei 300 unwetterbedingten Einsätzen gefordert. In Teilen der Stadt fiel der Strom aus. Erst Freitagmittag war er nach Angaben des Betreibers N-Ergie wieder überall verfügbar.

    Betroffen von den Überflutungen waren nach Angaben der Feuerwehr vor allem die Altstadt und der Stadtteil Steinbühl. Auch am Freitag pumpte die Feuerwehr hier noch zahlreiche Keller aus. Mehrere Unterführungen auch am Frankenschnellweg, dem innerstädtischen Abschnitt der Autobahn 73, standen unter Wasser. Die Feuerwehr beseitigte umgestürzte Bäume und Dutzende heruntergefallene Äste.

    Im gesamten Fern- und Nahverkehr sei es witterungsbedingt zu Einschränkungen und Ausfällen gekommen, teilte eine Sprecherin mit. An der S-Bahnstation in Steinbühl hält laut Deutscher Bahn in Folge des Unwetters noch bis Montag keine Bahn.

    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zeigte sich nach den heftigen Gewittern betroffen. "Was für ein schlimmes Unwetter in #Nürnberg. Unser Mitgefühl mit allen, die davon betroffen waren", schrieb der CSU-Politiker auf der Plattform X, vormals Twitter. Zugleich dankte er den Einsatzkräften für ihre "hervorragende Arbeit".

    Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Ludwig Hartmann, schrieb, die Bilder aus Nürnberg seien erschreckend. "Meine Gedanken sind bei allen, die heute den schlimmsten Tag ihres Lebens haben." Dies verband er mit Kritik an der Klimapolitik der CSU. Die Klimakrise sei längst auch in Bayern angekommen. "Vielleicht merkt das nun endlich auch Markus Söder." Er erneuerte die Forderung der Grünen nach einem Extremwetter-Plan für ganz Bayern.

    Auch südlich von Nürnberg im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wütete das Unwetter. 40 Bäume stürzten dort auf eine Straße und begruben 12 Autos unter sich. Drei Menschen aus den Fahrzeugen mussten vom Rettungsdienst versorgt werden, darunter ein knapp zwei Wochen alter Säugling. In Weißenburg mit seiner historischen Altstadt stürzte aufgrund der Regenmassen ein Teil der Stadtmauer ein. Die Mauer sei auf einer Länge von rund 25 Metern in sich zusammengefallen, sagte ein Sprecher der Stadt. Verletzt wurde dabei niemand

    Bei Thurnau im Landkreis Kulmbach wurde ein 71-Jähriger dagegen schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, nachdem ein Baum auf sein fahrendes Auto gestürzt war. In Oberfranken lag die Zahl der Einsätze nach Angaben der Behörden im dreistelligen Bereich. Grund dafür waren meistens vollgelaufene Keller, abgeknickte Bäume und überflutete Unterführungen. Mehrere Menschen wurden verletzt.

    Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor Unwettern in Schwaben, Oberbayern und Mittelfranken bis in die Nacht gewarnt. Im oberfränkischen Gößweinstein (Landkreis Forchheim) gingen laut DWD am Donnerstagabend gar 68 Liter pro Quadratmeter binnen einer Stunde nieder.

    Unwetter gab es am Donnerstag aber auch weiter südlich: Die Agentur für Arbeit in Augsburg war laut einer Sprecherin am Freitag telefonisch nur einschränkt erreichbar, weil in Folge des Starkregens Wasser in ein Rechenzentrum eingedrungen sei.

    Auf dem österreichischen Teil des Bodensees suchte die Polizei nach einem Sturm am Freitag weiter nach einem vermissten Paddler. Wie die Wasserpolizei Vorarlberg berichtete, war der junge Mann am Vorabend bei Windstärke sechs weit vom

    (Von Sebastian Schlenker und Frederick Mersi, dpa)

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