Schneefall und glatte Straßen haben vor allem im Süden Bayerns in der Nacht zu Freitag sowie am Morgen für Dutzende Unfälle gesorgt. Mehrere Menschen wurden verletzt, in den meisten Fällen blieb es aber bei Blechschäden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Freitag vor Unwetter mit starkem Schneefall vor allem in Alpennähe.
Der Schwerpunkt der Unfälle lag im Süden und Osten des Freistaats. Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Ingolstadt meldete rund 50 Einsätze sowie mindestens fünf Leichtverletzte. Bei Markt Indersdorf im Landkreis Dachau kam etwa eine 18 Jahre alte Autofahrerin mit ihrem Wagen von der Fahrbahn ab, das Auto überschlug sich. Die junge Frau kam leicht verletzt in ein Krankenhaus.
Das Polizeipräsidiums Niederbayern verzeichnete seit Donnerstagabend mehr als 100 wetterbedingte Einsätze und 54 Unfälle mit zwölf Leichtverletzten. Zahlreiche Straßen waren demnach wegen Schnees oder herabgefallener Äste blockiert. Im Landkreis Dingolfing-Landau wurde wegen des unwirtlichen Wetters der Unterricht an zwei Schulen abgesagt.
Fünf Fahrzeuge wurden bei winterlichen Straßenverhältnissen im Landkreis Passau in einen Unfall verwickelt. Bei Aicha vorm Wald kam der Fahrer eines Lastwagens mit seinem Fahrzeug am Freitag ins Schleudern und berührte dabei drei entgegenkommende Fahrzeuge. Ein Autofahrer kam beim Bremsen infolge des Unfalls mit seinem Wagen ins Schleudern und landete schließlich im Straßengebraben. Verletzt wurde niemand, die Straße war für mehrere Stunden gesperrt.
In Bruckberg (Landkreis Landshut) rutschte ein Autofahrer mit seinem Wagen am Morgen in einen mit 40 Schülern besetzten Bus. Nach Angaben der Polizei hatte der 52-Jährige noch Sommerreifen auf seinem Auto montiert. Verletzte wurde keiner. Die Polizei hat Ermittlungen gegen den Mann aufgenommen.
Auf der Autobahn 70 im Landkreis Schweinfurt wurde der Lastwagen eines 56-Jährigen von Eisplatten eines vorausfahrenden Sattelschleppers getroffen. Der Mann blieb unverletzt. Den Fahrer des Wagens erwartet laut Polizei nun ein Bußgeld.
Am Flughafen München fielen am Freitag mehr als 100 Starts und Landungen wegen des Winterwetters aus. Der Flughafen bemühte sich nach Angaben eines Sprechers, mindestens eine Start- und Landebahn zu jeder Zeit frei zu halten. Die Bahnen würden im Wechsel geräumt.
Folgen hat der Schneefall auch im Nationalpark Bayerischer Wald. Wie ein Sprecher am Freitag mitteilte, besteht derzeit ein großes Risiko von Schneebruch im Wald. Die beiden Tier-Freigelände in Neuschönau und in Ludwigsthal sowie das Waldspielgelände in Spiegelau seien deshalb bis einschließlich Montag gesperrt worden. Auch Führungen wurden abgesagt.
Die winterlichen Straßenverhältnisse dürften nach Angaben des DWD noch eine Weile anhalten. Im Laufe des Freitags wie auch am Samstag soll es weiter mitunter kräftig schneien. An den Alpen, im Alpenvorland bis ins südliche Niederbayern sollen dabei bis Samstagabend bis zu 40 Zentimeter Neuschnee fallen. Da ein größerer Teil davon innerhalb von zwölf Stunden niedergehen könnte, hat der DWD eine Unwetterwarnung für diese Gebiete ausgesprochen.
Bei Temperaturen von null bis minus vier Grad ist am Samstag weiter mit glatten Straßen zu rechnen. Im Norden und Nordwesten des Freistaats sollen die Schneefälle am Samstag nachlassen. Für die Nacht zu Sonntag erwarten die Wetterexperten Frost bei bis zu minus zwölf Grad an den Alpen. Der Schneefall soll dann zunehmend ausbleiben - trotz weiter dichter Wolkendecke.
(dpa)