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Wetter: Dürre plagt auch die Region

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Dürre plagt auch die Region

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    Die extreme Trockenheit belastet auch die Landwirtschaft und sorgt für Ernteausfälle.
    Die extreme Trockenheit belastet auch die Landwirtschaft und sorgt für Ernteausfälle. Foto: Marcus Merk (Symbolbild)

    Es war ein absurdes Bild, das vor Kurzem die Runde machte. Um über die Trockenheit der Flüsse zu berichten, stand ZDF-Reporterin Christel Haas mitten im Flussbett des Rheins bei Bingen in Rheinland-Pfalz und sagte: "Normalerweise würde mir das Wasser hier ungefähr bis zum Kopf oder höher stehen, aber jetzt sind hier nur Kiesel."

    Doch was sie in diesem Moment anschaulich zeigt, ist derzeit keine regionale Besonderheit. Auch in der Augsburger Region herrscht derzeit eine extreme Dürre. Laut Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes droht am Sonntag Stufe vier von fünf, das entspricht einer hohen Gefahr. In Aichach-Friedberg hatte Landrat  Dr. Klaus Metzger schon am Samstag in einer Mitteilung darum gebeten, jetzt besonders vorsichtig zu sein

    Agrarmeteorologe beim DWD: Folgen der Dürre für Wälder sind heute noch gar nicht abzuschätzen

    Denn während sich eine für die Pflanzenwelt relevante Trockenheit über einige Wochen aufbaue, führe schon eine Reihe sonniger und warmer Tage zu hoher Waldbrandgefahr. Das liege daran, dass die auf dem Waldboden aufliegende Streuschicht, bestehend aus abgestorbenen Blättern und Nadeln, innerhalb weniger Tage austrocknen könne und damit reichlich zündfähiges Material vorhanden sei, schreibt der Deutsche Wetterdienst in einer aktuellen Pressemitteilung.

    Auch Dr. Udo Busch, Leiter der Abteilung Agrarmeteorologie beim DWD zeigt sich alarmiert: "Die Böden zeigen in weiten Teilen Deutschlands eine extreme Trockenheit, die nicht nur der Landwirtschaft große Probleme bereitet. Auch Verkehrsträger wie die Schifffahrt sind aufgrund von Niedrigwasser betroffen. Die Folgen, unter anderem für die Wälder, die eventuell ein viertes Trockenjahr innerhalb von fünf Jahren überstehen müssen, können wir heute noch gar nicht abschätzen."

    Kurzes Aufatmen durch vorhergesagten Regen in der Region Augsburg

    Regen ist also überregional dringend notwendig – und in Augsburg in den kommenden Tagen auch in Sicht.  An insgesamt fünf Tagen soll die Regenwahrscheinlichkeit laut wetteronline.de über 60 Prozent betragen, am Donnerstag und Freitag sogar 80 Prozent. Die Niederschlagsmenge soll am Freitag fünf bis zehn Liter pro Quadratmeter erreichen.

    Ein kleines Aufatmen also für die Böden in der Region, längst aber kein Ende einer höchst bedenklichen Situation. Eine Studie, die vor zwei Jahren im Fachmagazin Scientific Reportserschienen ist, belegte bereits, dass in Mitteleuropa die Anzahl zweijähriger sommerlicher Dürreperioden in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts um das Siebenfache zunehmen wird. Sie belegte allerdings auch den direkten Zusammenhang mit dem menschengemachten Klimawandel. Darinliegt eine Chance – denn was von Menschen verursacht wurde, kann auch nur von ihnen wieder entschärft werden. Dazu braucht es nach Ansicht von Expertinnen und Experten schnelles politisches Handeln.

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