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Wahlrechtsreform: CSU nennt Pläne zum Wahlrecht "organisierte Wahlfälschung"

Wahlrechtsreform

CSU nennt Pläne zum Wahlrecht "organisierte Wahlfälschung"

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    Martin Huber, CSU-Generalsekretär, nimmt nach der Sitzung des CSU-Vorstand an einer Pressekonferenz in der Landesleitung seiner Partei teil.
    Martin Huber, CSU-Generalsekretär, nimmt nach der Sitzung des CSU-Vorstand an einer Pressekonferenz in der Landesleitung seiner Partei teil. Foto: Peter Kneffel, dpa (Archivbild)

    "Die Ampel betreibt mit ihrem Vorschlag zur Wahlrechtsreform organisierte Wahlfälschung", sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber am Montag. "Direkt gewählten Abgeordneten den Einzug ins Parlament zu verweigern, kennen wir sonst nur aus Schurkenstaaten."

    Die Ampel-Fraktionen haben einen Gesetzentwurf für eine Wahlrechtsreform vorgelegt, der den Bundestag wieder auf seine Regelgröße von 598 Abgeordneten verkleinern würde. Durch Überhang- und Ausgleichsmandate war das Parlament immer weiter gewachsen - auf zuletzt 736 Abgeordnete. Der Gesetzentwurf von SPD, Grünen und FDP sieht nun vor, dass es künftig keine Überhang- und Ausgleichsmandate mehr geben soll. Dies kann zur Folge haben, dass in einem Wahlkreis direkt gewählte Abgeordnete keinen Sitz im Bundestag erhalten.

    Die Vorsitzenden der Ampel-Fraktionen im Bundestag schickten den Gesetzentwurf am Sonntag an CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz (CDU). In einem Schreiben boten sie Gespräche darüber an.

    Huber sagte, man werde die Pläne in der vorliegenden Form nicht akzeptieren. "Die links-gelbe Ampel legt damit die Axt an unser demokratisches Fundament", sagte der CSU-Politiker. "Die Ampel stellt sich über den Wählerwillen der Bürgerinnen und Bürger. Das ist verfassungswidrig und das werden wir nicht akzeptieren."

    Überhangmandate entstehen, wenn eine Partei über die Erststimmen mehr Mandate erringt, als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis zustehen. Diese zusätzlichen Mandate darf die Partei behalten. Die anderen Parteien erhalten dafür Ausgleichsmandate. CDU und vor allem CSU haben in den vergangenen beiden Legislaturperioden eine wirksame Wahlrechtsreform verhindert, weil sie von den geltenden Regelungen am meisten profitierten.

    (dpa)

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