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Vorwürfe: SPD-Generalsekretär Arif Tasdelen tritt zurück

Vorwürfe

SPD-Generalsekretär Arif Tasdelen tritt zurück

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    Arif Tasdelen (SPD) im Juni 2022.
    Arif Tasdelen (SPD) im Juni 2022. Foto: Tobias Hase, dpa

    Paukenschlag bei der bayerischen SPD zu Beginn des Landtagswahljahres: Generalsekretär Arif Tasdelen tritt zurück. Kurz vor Weihnachten waren parteiinterne Vorwürfe bekanntgeworden, wonach sich Tasdelen gegenüber jungen Frauen unangemessen - aber nicht irgendwie strafrechtlich relevant - verhalten haben soll.

    "Seit Monaten sehe ich mich mit Vorwürfen und Gerüchten über meine Kommunikation innerhalb der Partei sowie mit öffentlichen Vorverurteilungen konfrontiert", sagte Tasdelen am Dienstag. "Diese Situation ist für meine Familie und mich zu belastend geworden." Trotz vieler ermutigender Zuschriften und Gespräche habe er sich dazu entschieden, sein Amt als Generalsekretär und damit als Hauptorganisator des Wahlkampfs zur Verfügung zu stellen. "Ich möchte meiner Partei helfen, ohne Ablenkungen in dieses so wichtige Landtagswahljahr zu starten", hieß es in Tasdelens Mitteilung.

    Kurz vor Weihnachten war bekanntgeworden, dass Tasdelen beim eigenen Parteinachwuchs - den Jusos - unerwünscht ist, weil er sich gegenüber jungen Frauen unangemessen verhalten haben soll. Auch wenn alle Seiten betonten, es handle sich um kein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten Tasdelens. In einem Fall soll Tasdelen aufdringlich nach der Handynummer einer jungen SPD-Kandidatin gefragt haben. Tasdelen hatte daraufhin zunächst angekündigt, künftig achtsamer zu formulieren und an einem sogenannten Awareness-Training teilzunehmen.

    SPD-Landeschef Florian von Brunn sagte am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München: "Ich respektiere seine Entscheidung und bedanke mich bei ihm für die gute Zusammenarbeit." Er und seine Co-Vorsitzende Ronja Endres würden "so schnell wie möglich einen Nachfolger präsentieren", kündigte von Brunn an. Tasdelen war im April 2021 zum Generalsekretär gewählt worden.

    Die Jusos hatten bereits im September beschlossen, Tasdelen nicht mehr einzuladen. "Der Grund war ein für uns nicht akzeptierbares Verhalten gegenüber jungen Frauen - einige Genossinnen hatten sich deshalb an uns gewandt", argumentierte Juso-Landeschef Kilian Maier.

    Tasdelen ließ daraufhin mitteilen, es habe seit Bekanntwerden der Vorwürfe eine Vielzahl von internen Gesprächen gegeben. Seines Wissens nach sei seine Kommunikation in zwei Fällen als unangemessen empfunden worden. Zu einem der Fälle erklärte er, die Frage nach der Handynummer einer jungen Landtagskandidatin habe ausschließlich einen beruflichen Hintergrund gehabt. Weitere anwesende Frauen hätten dies auch anders wahrgenommen als die Betroffene, betonte Tasdelen.

    Rückendeckung erhielt Tasdelen im Dezember noch von der früheren SPD-Landeschefin Renate Schmidt - sie nannte die Vorwürfe gegen Taşdelen "absurd". Den SPD-General wegen der Vorwürfe auszusperren, finde sie "überzogen", sagte Schmidt der "Süddeutschen Zeitung".

    (dpa)

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