Es ist ein altes Muster: Zum Arzt geht man, wenn man krank ist. Und auch dann oft nur, wenn‘s wirklich gar nicht mehr anders geht. Vor allem Männer, das zeigen immer wieder Studien, drücken sich vor einem Arztbesuch, besonders, wenn es um eine Vorsorgeuntersuchung geht. Aus Scham, Angst oder weil sie das Thema ganz weit wegschieben wollen, weil er doch funktioniert, der Körper.
Dabei liegen die Vorsorge-Vorteile in vielen Fällen auf der Hand: Bestimmte Krebsarten zum Beispiel lassen sich, wenn sie früh entdeckt werden, deutlich besser behandeln. Bei Darmkrebs kann die Entstehung sogar nahezu verhindert werden, wenn in einer Spiegelung Polypen gefunden und entfernt werden. Auch ein zu hoher Blutdruck - eine der häufigsten Zivilisationskrankheiten - sollte erkannt und eingestellt werden, damit er nicht über Jahre still und heimlich die Gefäße schädigt und irgendwann zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führt.
Natürlich kann man trotz Vorsorge krank werden
Das ist die eine Seite. Die andere: Natürlich kann man auch trotz Vorsorge krank werden, eine Garantie gibt es freilich nicht. Denn Vorsorgeuntersuchungen sind letztlich Momentaufnahmen.
Welche Untersuchungen man wahrnimmt, ist eine höchstpersönliche Entscheidung, das Ergebnis eines Abwägeprozesses. Wichtig für die Entscheidungsfindung ist, dass die Menschen überhaupt wissen, was ihnen eigentlich zusteht. Und das ist leider wegen komplizierter Alters- und Geschlechtsstaffelungen und sich häufig ändernder Empfehlungen nicht immer der Fall.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden