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Volksverpetzer: Thomas Laschyk hat eine Petition zum AfD-Verbot auf den Weg gebracht

Augsburg

„Volksverpetzer“ reicht Petition gegen AfD ein

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    Thomas Laschyk aus Augsburg ist Gründer des Blogs „Volksverpetzer“ und Initiator der Petition „AfD-Verbot prüfen!“, die 857.000 Menschen unterschrieben haben.
    Thomas Laschyk aus Augsburg ist Gründer des Blogs „Volksverpetzer“ und Initiator der Petition „AfD-Verbot prüfen!“, die 857.000 Menschen unterschrieben haben. Foto: Axel Hechelmann

    Interviews gibt Thomas Laschyk gerne mal von unterwegs. Aus dem Zug heraus, mit kleinen Unterbrechungen, weil funklochbedingt die Verbindung abreißt. Oder etwas gehetzt (dafür mit besserer Verbindung) in Berlin auf dem Weg ins Regierungsviertel. Da muss er am Dienstag hin, Unterschriften an Marco Wanderwitz (CDU) übergeben, der zusammen mit anderen Abgeordneten einen Antrag auf ein AfD-Vebotsverfahren auf den Weg bringen möchte.

    Die Unterschriften sind Laschyks Beitrag zu dieser Debatte. Sie stammen aus der Petition „AfD-Verbot prüfen!“, die Laschyk zusammen mit den „Omas gegen rechts“ gestartet hat. Über 800.000 Menschen haben die Petition unterzeichnet. Anfang des Jahres hat er sie bereits an den Bundesrat übergeben, nur passiert ist daraufhin wenig. „Da freut es mich, dass zumindest im Bundestag jetzt Bewegung reinkommt“, sagt er freundlich, wenn auch etwas gestresst, am Telefon.

    „Volksverpetzer“ will über Hass und Falschmeldungen aufklären

    Aber er hat ja auch viel zu tun im Moment. Hauptberuflich ist Laschyk Blogger. Der 32-jährige Augsburger ist Gründer, Geschäftsführer und leitender Redakteur von „Volksverpetzer“ – einer Plattform, deren erklärtes Ziel es ist, über Hass und Falschmeldungen aufzuklären. Oder wie Laschyk es nennt: „Volksverhetzer verpetzen“.

    Ganz unumstritten sind seine Methoden nicht. Der „Volksverpetzer“ arbeitet mit reißerischen Überschriften („Gaga-Studie soll Atomkraft schönrechnen“) oder spitzt satirisch zu („AfD empört, dass nachts die Sonne nicht scheint“). Dahinter steckt Kalkül. „Wir wollen Fake-News-Schleudern und Populisten mit ihren eigenen Waffen schlagen“, sagt Laschyk. „Mit sachlichen Argumenten allein schafft man das nicht.“

    Der „Volksverpetzer“ ist einer der erfolgreichsten politischen Blogs in Deutschland

    Die Zahlen jedenfalls geben ihm recht. Auf Instagram folgen dem Volksverpetzer über eine halbe Million Menschen, der erfolgreichste Artikel wurde mehr als 700.000 Mal angeklickt. Damit ist der „Volksverpetzer“ einer der reichweitenstärksten politischen Blogs in Deutschland.

    Aber Klicks alleine reichen nicht, um die Politik zum Handeln zu bewegen. Deshalb hat er im vergangenen Jahr die Petition gestartet. „Ich bin gar nicht unbedingt für ein AfD-Verbot“, sagt er. „Ich finde nur: Man sollte das die Expertinnen und Experten entscheiden lassen.“ Das sei das Ziel der Petition gewesen. „Und ich denke, die Unterschriften haben dazu beigetragen, dass das jetzt zumindest diskutiert wird.“

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