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Vogelgrippe breitet sich aus: Besteht Gefahr einer Pandemie für Menschen?

Geflügelpest

Vogelgrippe breitet sich aus: Besteht Gefahr einer Pandemie für Menschen?

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    Die Geflügelpest ist nicht nur in Bayern auf dem Vormarsch.
    Die Geflügelpest ist nicht nur in Bayern auf dem Vormarsch. Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa (Symbolbild)

    Die Geflügelpest – auch Vogelgrippe genannt – fordert in ganz Deutschland und Europa immer mehr Fälle. Laut Bayerischem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) nehmen seit September 2024 die Ausbrüche bei Geflügel sowie bei Wildvögeln weiter zu. Das trifft auch auf Bayern zu, wo die Vogelgrippe Ende Oktober zuerst in zwei Geflügelbeständen in den Landkreisen Altötting und Roth nachgewiesen wurde und seitdem die Nachweise deutlich zunehmen. Jetzt ist es wieder zu einem potenziellen Ausbruch im Freistaat gekommen: in einem Geflügelbetrieb im Bereich der Stadt Feuchtwangen.

    Immer mehr Vogelgrippe-Fälle in Deutschland und Bayern

    Wie das Landratsamt Ansbach am Montag mitteilte, müssen dort rund 15.000 Mastputen sowie 15.000 Putenküken gekeult werden. Bereits der dringende Verdacht auf einen Vogelgrippe-Ausbruch führt zu der Maßnahme. Das Veterinäramt sei am vergangenen Samstag vom Hoftierarzt über eine Häufung verendeter Tiere informiert worden, heißt es in der Mitteilung des Landratsamts. Noch am selben Tag habe man „notwendige Schritte eingeleitet, um den Auslöser dieser Erkrankungsfälle zu ermitteln und das potenzielle Ausbruchsgeschehen unverzüglich einzudämmen“. Es gibt einen ersten positiven Laborbefund des LGL vom 10. März, das Friedrich-Loeffler-Institut, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, soll das Ergebnis endgültig bestätigen.

    Neben der tierschutzgerechten Tötung der Tiere wurde um den Bestand herum eine Schutzzone von drei Kilometern Umkreis sowie eine Überwachungszone (zehn Kilometer Umkreis) eingerichtet. „Die Keulung der Puten ist unabdingbar, da die Geflügelpest bei Puten nahezu immer tödlich verläuft und die Tiere an dieser Seuche qualvoll verenden“, so das Landratsamt. Eine Impfung oder Behandlung für die Krankheit existiere nicht. Mit der Tötung der betroffenen Puten werde jede Virusproduktion beendet.

    Vogelgrippe-Ausbrüche in den USA: Forscher warnen vor Pandemie

    Laut dem Tierseuchen-Informationssystem des Friedrich-Loeffler-Instituts gibt es in Deutschland aktuell 18 aktive Seuchenfälle bei wild lebendem Tier sowie 17 Ausbrüche bei gehaltenem Tier (der mögliche Ausbruch bei Feuchtwangen ist wegen der ausstehenden Bestätigung nicht mitgezählt). Im Dezember wurden auch drei Vogelgrippe-Fälle im Augsburger Zoo nachgewiesen.

    Derweil warnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den USA gar vor einer neuen Pandemie, die auch für die Menschen gefährlich werden könnte: „Bereiten Sie sich jetzt auf eine mögliche H5N1-Pandemie vor“, hieß zuletzt der Titel ihres Aufsatzes in der naturwissenschaftlichen Fachzeitschrift Science. Darin forderten die Autorinnen und Autoren, dass unverzüglich Maßnahmen eingeleitet werden müssten, um eine Pandemie zu verhindern, etwa durch die Entwicklung neuer Impfstoffe.

    Vogelgrippe-Pandemie möglich? Das sagt das RKI

    Hintergrund ist, dass in den USA der Ausbruch der Vogelgrippe bereits zu weit mehr als 150 Millionen Schlachtungen von beispielsweise Hühnern, Truthähnen und Puten geführt hat. Derzeit sind so viele landwirtschaftliche Betriebe betroffen, dass nicht nur der Eierpreis in den USA durch die vielen getöteten Tiere in die Höhe schnellt, sondern es auch immer wieder zu Infektionen etwa von Rindern kommt. Selbst Katzen waren zuletzt immer wieder betroffen. Da auch bereits rund 70 Infektionsfälle bei Menschen gemeldet wurden, von denen ein Fall tödlich verlief, warnen die Forscherinnen und Forscher nun.

    In Deutschland sind laut Robert-Koch-Institut (RKI) bislang keine Erkrankungen beim Menschen bekannt geworden. Bei Säugetieren komme es vor, dass sie sich mit H5N1 infizierten, heißt es beim RKI, nachdem sie vermutlich Kontakt zu infizierten Vögeln, Geflügel oder deren Ausscheidungen gehabt hätten.

    Geflügelpest: „Risiko für die Bevölkerung weiterhin gering“

    Das gilt auch für die Übertragungen auf Menschen. Die Fälle in den USA seien jeweils bei Menschen nachgewiesen worden, die engen beruflichen Kontakt zu infizierten Milchkühen oder Geflügel gehabt hätten, erklärt das RKI. Derzeit glaubt die Forschungseinrichtung jedoch, „dass das Risiko für die Bevölkerung in Europa/Deutschland weiterhin gering ist“.

    Eine Vogelgrippe (aviäre Influenza) sei in erster Linie eine Erkrankung durch Influenza-A-Viren bei Vögeln. Derartige Influenzaviren könnten laut RKI nicht so leicht von Tieren auf den Menschen übertragen werden. Aber: Wenn solche Infektionen stattfänden, könnten sie bisweilen auch sehr schwer verlaufen.

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