Keiner würde mit ihm tauschen wollen. Davon ist er überzeugt. Dabei hat der Rentner alles, was ein erfülltes Leben ermöglicht. Er ist gesund, hat keine Geldsorgen, lebt in einem Haus mit Garten. Und er ist sehr aktiv. Macht Sport, engagiert sich ehrenamtlich, hilft anderen Seniorinnen und Senioren. Doch abends, wenn die Haustür zufällt, ist er nur noch eins: allein. Schrecklich allein fühlt er sich dann – und während er erzählt, wie sehr er seine Partnerin vermisst, wie sehr ihm die Gespräche mit ihr fehlen, diese vertraute Zweisamkeit, diese innige Verbundenheit, beginnt er am Telefon leise zu weinen. Überwältigt von diesem Schmerz, den niemand lindern kann. Gebrochen von diesem Verlust, den niemand ersetzen kann. Über Jahrzehnte lebte er glücklich mit seiner Partnerin zusammen. Wenn er von ihr spricht, spürt man schnell, wie tief diese Liebe war. Doch eine schwere Erkrankung führte bei ihr zu einem frühen Tod und zerstörte alles. „Ja, ich bin einsam“, sagt der Rentner, der unbedingt anonym bleiben will. Denn niemand soll wissen, wie es wirklich in ihm aussieht, wie sehr er leidet, welche Qualen er täglich durchsteht.
Einsamkeit
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