Noch immer wird eine damals hochschwangere 39-Jährige aus Nürnberg vermisst– seit dem 9. Dezember 2022. Mehr als ein Jahr später hat die Staatsanwaltschaft nun deren ehemaligen Lebensgefährten und einen weiteren Mann wegen Mordes und Geiselnahme angeklagt.
Vermisste Schwangere aus Nürnberg: Verdächtige äußern sich nicht
Die beiden Männer sollen die Frau überwältigt, verschleppt, getötet und ihre Leiche an einem bislang unbekannten Ort versteckt haben, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Danach sollen sie vorgetäuscht haben, dass die im achten Monat schwangere Frau sich freiwillig ins Ausland abgesetzt habe. Im vergangenen September wurden der 50-Jährige und der 48-Jährige festgenommen. Bislang haben sie sich laut der Staatsanwaltschaft nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Verdächtige sollen vermisste Schwangere nach Streit getötet haben
Den Ermittlungen zufolge ist das Motiv der Tat ein Streit, bei dem es unter anderem um viel Geld ging. Der frühere Lebensgefährte aus Bosnien-Herzegowina soll das Geld der leitenden Bankangestellten für Immobiliengeschäfte genutzt haben, die über den zweiten Angeklagten, einen Deutschen, liefen. Die 39-Jährige habe nach der Trennung die Zusammenarbeit beendet und den Zugriff auf ihre Konten verweigert.
Die beiden Männer hätten mit einem Vollstreckungstitel versucht, an etwa 785.000 Euro zu kommen. Dagegen ging die Schwangere zivilrechtlich vor. Eine Woche vor der entscheidenden Verhandlung vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth sei sie dann verschwunden.
Leiche von vermisster Schwangeren aus Nürnberg nicht gefunden
Die Leiche der Vermissten konnte noch immer nicht gefunden werden. "Wir haben natürlich weiterhin die Hoffnung, die Frau finden zu können", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der Süddeutschen Zeitung im September. Wegen der "Summe an Indizien" gingen die Ermittler aber davon aus, dass die Vermisste getötet worden sei. (mit dpa)