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Verkehrsunfallstatistik 2022: Mehr Tote & Fahrradunfälle als 2021

Verkehr

Zahl der Verkehrstoten in Bayern steigt – Sorge um Radunfälle

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    Ein Kreuz steht an einer Landstraße und erinnert an ein Unfallopfer.
    Ein Kreuz steht an einer Landstraße und erinnert an ein Unfallopfer. Foto: Jan Woitas, dpa (Symbolbild)

    Im vergangenen Jahr hat die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten bei Unfällen auf Bayerns Straßen wieder zugenommen. 519 Menschen – darunter drei Kinder – kamen bei Unfällen ums Leben, 61.781 Menschen wurden verletzt. "Das ist, von den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 abgesehen, der niedrigste Stand bei der Zahl der Verkehrstoten in Bayern seit Beginn der Unfallaufzeichnungen vor mehr als 65 Jahren", teilte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag in Nürnberg mit.

    In ganz Deutschland gab es 2022 mehr Verkehrsunfälle und Unfallopfer als noch 2021. Ein Grund dafür war die Aufhebung der Corona-Einschränkungen und das dadurch gestiegene Verkehrsaufkommen. Insgesamt gab es in Bayern im vergangenen Jahr 375.700 Verkehrsunfälle. "Gemessen an 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie, hatten wir aber 2022 deutlich weniger Verkehrsunfälle und Unfallopfer", ordnete Hermann die Verkehrsunfallstatistik ein.

    Verkehrsunfallstatistik 2022: Zahl der Radunfälle steigt

    Doch die Entwicklung bei Radunfällen bereitet Herrmann Sorge. "Leider geht der Radl-Boom auch mit mehr Verkehrsunfällen einher." Insbesondere die hohe Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Radfahrer sei besorgniserregend. Die Zahl der Radunfälle ist in den vergangenen Jahren in Bayern deutlich gestiegen – 2022, verglichen mit 2015, um ein Viertel. 2015 waren es 15.405, im vergangenen Jahr 19.646. Dabei wurden 18.296 Radfahrer verletzt und 84 Radfahrer getötet. Das ist die höchste Zahl seit 2009 mit 97 Toten.

    Bei gut einem Drittel der Verkehrsunfälle waren Radfahrer allein beteiligt. Etwa zwei Drittel der Radunfälle haben Radfahrer selbst verursacht. Mehr als ein Drittel aller Getöteten war mit einem Pedelec unterwegs. "Die gefahrenen höheren Geschwindigkeiten führen offenkundig zu schwereren Verletzungen", erklärte Herrmann.

    Radfahren in Bayern soll sicherer werden

    Aus Sicht des Ministers soll Radfahren deshalb sicherer werden. Dazu gehöre mehr gegenseitige Rücksichtnahme zwischen Autofahrern und Radfahrern, und dass sich alle an die Verkehrsregeln halten. Die bayerische Polizei werde bei Kontrollen verstärkt darauf achten.

    Von der Landesvorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Bayern, Bernadette Felsch, kam Kritik. Radfahren an sich sei nicht besonders gefährlich. Gefährlich seien die schlechten Rahmenbedingungen, teilte Felsch mit. Instandhaltung und der dringend notwendige Ausbau des Radwegnetzes würden nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit verfolgt. "Zugleich nimmt der Kfz-Verkehr immer weiter zu und die Fahrzeuge werden immer größer und schwerer und damit für Radfahrende und Fußgängerinnen und Fußgänger gefährlicher."

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