A wie Augsburg, B wie Berlin oder K wie Köln: Die Vergabe der Autokennzeichen in Deutschland folgt – zumindest bei den großen Städten – einer gewissen Logik. HH für Hansestadt Hamburg darf als bedeutende Ausnahme gelten. In der bayerischen Landeshauptstadt und dem sie umgebenden Landkreis München, dessen Kraftfahrer ebenfalls mit einem M unterwegs sind, könnte es mit der Logik bald vorbei sein. Das Kreisverwaltungsreferat München denkt über die Einführung eines zweiten Kürzels nach. Statt M könnte künftig auch MUC auf dem Kennzeichen stehen.
Die Begründung ist kompliziert. Erstens: Die Stadt muss sich das M mit dem Landkreis teilen. Zweitens: Im September tritt eine Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung in Kraft, nach der künftig auch Elektrofahrzeuge online zugelassen werden können. Drittens: Insbesondere auf Roller oder Motorräder passt meist nur ein kleines, quadratisches Kennzeichen mit zwei Zeilen. Viertens: Elektrofahrzeuge haben hinter der Nummer noch ein E. Das schränkt die Zahl möglicher Kombinationen ein. Fünftens: Die Zahl der Elektrofahrzeuge steigt stark an.
MUC-Kennzeichen: In München werden freie Nummerschilder knapp
Alles zusammengenommen könnte dazu führen, dass freie Kennzeichen knapp werden. Deshalb auch der Vorschlag mit MUC. MÜ geht nicht, das ist schon von Mühldorf besetzt. MÜC hat offenbar keinen Gefallen gefunden. Aber MUC bietet sich an, weil das ja auch das Kürzel für den Münchner Flughafen ist. Nur eine Frage war bisher nicht zu klären: In Stadt und Landkreis München leben rund 2,2 Millionen Menschen, in Berlin fast 3,9 Millionen. Den Berlinern aber reicht ihr B. Und BER geht dort nicht – nicht wegen des Flughafens, sondern wegen des Nachbarorts Bernau.