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Verkehr: Bahnstrecke Ulm-Wendingen: Der Europa-Express nimmt Fahrt auf

Verkehr

Bahnstrecke Ulm-Wendingen: Der Europa-Express nimmt Fahrt auf

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    Bahnstrecke Ulm-Wendingen: Der Europa-Express nimmt Fahrt auf
    Bahnstrecke Ulm-Wendingen: Der Europa-Express nimmt Fahrt auf Foto: Karl-Josef Hildenbrand

    In Europa zählt sie zu den wichtigsten Bahnstrecken überhaupt, in unserer Region zu den größten und teils höchstumstrittenen Baustellen der Deutschen Bahn: die „Magistrale für

    Die Fahrtzeit sinkt von einer Stunde auf 45 Minuten

    Zunächst nach Ulm: Ende Januar wurde die ICE-Neubaustrecke in den Westen nach Wendlingen unter Strom gesetzt. Seither laufen die Testfahrten, bei denen unter anderem Oberleitungen und Schienenlage geprüft werden. Im Frühjahr stehen die ersten Geschwindigkeitstests auf dem Plan. Ob Videos dieser Fahrten auf genauso viel Begeisterung stoßen werden wie der Film des langsam zockelnden Messzugs?

    Mehr als 150.000 Mal haben Bahnenthusiasten den beinahe drei Stunden langen Film auf Youtube angesehen und teils hochgradig begeisterte Kommentare hinterlassen. Die Verantwortlichen des Bahnprojekts Stuttgart–Ulm sind darüber gleichermaßen glücklich und überrascht. Was aber wichtiger ist: Der neue Bahnhof Merklingen ist fertig. In den vergangen Wochen sind die Schienen zurechtgeschliffen worden, dann hat das erste Gleis den

    Wer genau wissen will, wie viele Tage bis dahin vergehen, kann im Ulmer Hauptbahnhof nachsehen. Dort zählt eine Uhr die Zeit herunter. Die digitale Anzeige hängt in einem Bau, der seine beste Zeit längst hinter sich hat. In Ulm wünscht man sich eigentlich ein neues Empfangsgebäude. Die Bahn setzt aber auf kleinere Verbesserungen, die vor allem auf die Barrierefreiheit abzielen. Die Unzufriedenheit darüber war und ist groß.

    Warum in der Region Augsburg Zweifel am Ausbau der Strecke aufkommen

    Immerhin reicht die Kapazität – fürs Erste. Der Bahnhof sei leistungsfähig genug, um die erwarteten zusätzlichen Pendlerströme zu stemmen, da sind sich die beiden Ulmer Landtagsabgeordneten Martin Rivoir (SPD) und Michael Joukov (Grüne) einig. Problematisch dürfte es aber angesichts des nächsten Großprojekts werden: die Regio-S-Bahn Donau-Iller, die das Umland in einem engen Takt anbinden und zu einem Vorbild für andere Gegenden der Republik werden soll. Dann dürfte ein weiterer Bahnsteig nötig werden, damit der Umstieg reibungslos läuft und auch die Regionalzüge genügend Platz haben.

    Während man in Ulm also schon über die Baustelle nach der Baustelle nachdenkt, tauchen in Richtung Augsburg immer wieder ganz grundlegende Zweifel an dem Aus- und Neubau der 160 Jahre alten Bahnstrecke auf. Ist wirklich der geplante viergleisige Ausbau nötig, der es den Fernzügen ermöglichen würde, mit bis zu Tempo 300 in 26 Minuten von

    Könnte Augsburg beim Fernverkehr doch das Nachsehen haben?

    Insbesondere in der Stadt Augsburg ist daher aktuell die Sorge groß, dass das im Bundesverkehrswegeplan als vordringlich vorgehesehene Mega-Projekt zerredet und am Ende gar insgesamt auf der Kippe stehen könnte. So warnte Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) unlängst, dass der Ost-West-Verkehr der Deutschen Bahn zwischen Köln und München auch über Frankfurt statt über Stuttgart geführt werden könnte. Augsburg würde dann bei der Fernverkehrsanbindung wieder das Nachsehen haben – so wie schon bei der Nord-Süd-Verbindung zwischen

    Auch aus diesem Grund sprachen sich Ende Januar Weber sowie die Landräte Martin Sailer (Augsburg), Hans Reichhart (Günzburg) und Thorsten Freudenberger (Neu-Ulm) gemeinsam für eine große Neu- und Ausbaulösung aus, allerdings mit klaren Forderungen an die Bahn verbunden, die vier aktuell diskutierten Trassenvarianten noch einmal gründlich zu bearbeiten und zu verbessern. (mit bmi)

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