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Demo am 28.01. in München: Der Aufstand des Mittelstands

"Unzufriedenen"-Demo

10.000 Menschen bei Demo in München: Der Aufstand des Mittelstands

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    Menschen bei der Demonstration des Bündnisses "Hand in Hand für unser Land" auf der Theresienwiese.
    Menschen bei der Demonstration des Bündnisses "Hand in Hand für unser Land" auf der Theresienwiese. Foto: Ehsan Monajati, dpa

    Hubert Aiwanger ist am Sonntag auch gekommen auf die Münchner Theresienwiese, zur Demo der "Unzufriedenen", wie sie im Vorfeld genannt wurde. Politikerinnen und Politiker dürfen auf ihr nicht sprechen, also twittert der bayerische Wirtschaftsminister und Freie-Wähler-Chef: "Ampel, Ihr müsst mit diesen Leuten reden! Für niedrigere Steuern und Energiepreise, sonst gehen viele Betriebe kaputt!"

    Doch wer sind "diese Leute"? Aufgerufen zur Demonstration hatte das Bündnis "Hand in Hand für unser Land", in dem sich Landwirte, Handwerker, Gastronomen, Spediteure und Angestellte des öffentlichen Dienstes versammelt haben – ein breites Bündnis, erklärtermaßen keines gegen rechts

    Demo auf Münchner Theresienweise: Traktoren trotz auf Aufruf nach Verzicht

    Markus Huber aus Bad Feilnbach, einer der Organisatoren, hatte mit rund 50.000 Teilnehmenden gerechnet. Es müsse sich dringend etwas ändern in unserem Land, hatte er gesagt. "Der Bürokratismus wird immer mehr, die Steuern auch." Die Veranstalter riefen dazu auf, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen und auf Traktoren und Lastwagen zu verzichten. Dennoch sind auf der Theresienwiese etwa 300 Fahrzeuge dabei, auch Dutzende Traktoren, wie eine Polizeisprecherin sagt. Die Polizei spricht am Sonntag von um die 10.000 Teilnehmenden. Der noch andauernde Streik bei der Deutschen Bahn erschwerte offensichtlich die Anreise für viele.

    Hubert Aiwanger (hier bei einer anderen Kundgebung) wurde am Sonntag beklatscht. Sprechen durfte er auf der Demo der "Unzufriedenen" in München aber nicht.
    Hubert Aiwanger (hier bei einer anderen Kundgebung) wurde am Sonntag beklatscht. Sprechen durfte er auf der Demo der "Unzufriedenen" in München aber nicht. Foto: Jörg Carstensen, dpa (Archivbild)

    Dennoch sind Tausende bei strahlendem Winterwetter in die Landeshauptstadt gekommen. Sie halten Plakate mit Aufschriften wie "Die Ampel muss weg", "Nein zur grünen Planwirtschaft", "Zu viel ist zu viel – Neuwahlen jetzt" oder "Keine Ideologien – Wir wollen eine Zukunft" in die Höhe. Das Medieninteresse ist groß, zu hören seien auch "Lügenpresse"-Rufe, wird berichtet. 

    Mittelstands-Demo in München: Kritik an der Ampelregierung ist massiv

    Den Veranstaltern ist es wichtig zu betonen, weder links noch rechts zu sein. Die Demonstrierenden kämen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Es gehe ihnen um die Wertschätzung für ihre Arbeit, sagen Rednerinnen und Redner. So könne es nicht weitergehen! Ihre Kritik an der Ampelregierung ist massiv: In ihr herrsche "Fachkräftemangel", sie zerstöre, was mittelständische Unternehmen über Generationen hinweg aufgebaut hätten.

    Bundesfinanzminister Christian Lindner habe sich endgültig entschieden, falsch zu regieren. Nichts anderes sagt Hubert Aiwanger seit Monaten. Er wird am Sonntag – wie Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) – mit Applaus bedacht, verlässt die Kundgebung jedoch nach nicht einmal einer halben Stunde wieder. (mit dpa)

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