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Unwetter: Bayern führt Liste der blitzreichsten Regionen 2022 an

Unwetter

Bayern führt Liste der blitzreichsten Regionen 2022 an

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    Ein Gewitter zieht in den Abendstunden mit Blitzen über die Dächer von München.
    Ein Gewitter zieht in den Abendstunden mit Blitzen über die Dächer von München. Foto: Kneffel, dpa (Archivbild)

    Kempten ist 2022 die deutsche Blitzhauptstadt gewesen: Die schwäbische Stadt verzeichnete mit 2,45 Einschlägen pro Quadratkilometer die bundesweit höchste Blitzdichte aller Landkreise und kreisfreier Städte, wie der Blitz-Informationsdienst von Siemens am Montag mitteilte.

    Auch die nächsten vier Landkreise im bundesweiten Ranking liegen im Südwesten Bayerns: Ostallgäu, Garmisch-Partenkirchen, Lindau und Weilheim-Schongau kommen auf Werte zwischen 2,2 und 1,78 Blitze pro Quadratkilometer.

    Im Sommer 2022 gab so wenig Blitze wie seit 30 Jahren nicht mehr

    Die Spitzenreiter weisen in diesem Jahr vergleichsweise niedrige Werte auf - 2021 hätte Kempten mit 2,45 nur Platz 58 belegt. Der damalige Blitzhotspot Starnberg kam auf mehr als das Dreifache, Kempten selbst auf das Doppelte.

    Am anderen Ende der Skala reicht es für Bayern nur für den zweiten Platz unter den blitzärmsten Städten, Kreisen und Landkreisen. Die Stadt Hof mit 0,07 Blitzen pro Quadratkilometer wird von Brandenburg an der Havel mit 0,04 unterboten.

    Auch bundesweit blitzte es vergangenes Jahr sehr selten: 242.421 Blitzeinschläge sind der niedrigste Wert in der bis 1991 zurückreichenden Geschichte der Messung. 2021 hatte es noch fast doppelt so oft geblitzt.

    Für Gewitter braucht es beides: Feuchtigkeit und hohe Temperaturen

    Die Ursache für den Rückgang sieht der Leiter des Blitz-Informationsdienstes, Stephan Thern, unter anderem in der Trockenheit im vergangenen Jahr. "Im Sommer, vor allem im Juni und August, herrschte teilweise extreme Dürre bei hohen Temperaturen über 35 Grad", sagte er. "Für Gewitter braucht es aber beides - Feuchtigkeit und heiße Temperaturen."

    Typischerweise ist der Sommer daher die Haupt-Gewittersaison. Im besonders trockenen Juli 2022 zählte das System deutschlandweit aber nur 31.040 Blitze - das ist weniger als ein Drittel des Wertes aus dem Vorjahr. Blitzreichster Monat des Jahres war mit 65.969 Einschlägen der Juni, der noch nicht von der starken Trockenheit geprägt war. Blitzreichster Tag war der 26. August mit mehr als 26.000 Einschlägen.

    Bayern liegt auf zweitem Platz der Blitzeinschläge pro Quadratkilometer

    Im Vergleich der Bundesländer liegt Bayern mit 0,85 Einschlägen pro Quadratkilometer auf dem zweiten Platz hinter Baden-Württemberg mit 0,97. Vor allem in Ober- und Unterfranken finden sich zahlreiche Landkreise und Städte, die deutlich unter dem deutschen Durchschnitt von 0,7 liegen und den Gesamtschnitt des Freistaats nach unten ziehen. Neben Hof sind das unter anderem Würzburg-Stadt mit 0,15, Bamberg-Stadt mit 0,22 oder der Landkreis Kitzingen mit 0,26.

    Die Blitze werden mit Hilfe von rund 160 miteinander verbundenen Messstationen in Europa gemessen. Obwohl zwischen den Sensoren bis zu 350 Kilometer liegen, können die Blitzeinschläge damit auf bis zu 50 Meter genau ermittelt werden. (dpa)

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