Nachdem erst am Mittwoch schwere Gewitter über Bayern gezogen waren, musste die Feuerwehr in Bayern auch am Donnerstag wieder zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte bis Mitternacht vor starken Gewittern in einem breiten Streifen von Unterfranken über Mittelfranken bis zum Allgäu. Auch Teile des nördlichen Oberbayerns und Teile Niederbayerns waren betroffen.
Blitzeinschläge in Oberfranken verursachen Brände
Im oberfränkischen Weismain im Landkreis Lichtenfels hat offenbar ein Blitzeinschlag ein Feuer in einer Scheune ausgelöst. In einem angrenzenden Stall befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch etwa 50 Rinder. Nach Angaben der Polizei erlitten viele der Tiere Verletzungen, die meisten konnten aber nach und nach aus dem Stall gerettet werden. Zwei Rinder mussten jedoch auf Anordnung einer Amtstierärztin getötet werden. Sowohl die Scheune als auch der Stall brannten komplett aus, ein Übergreifen der Flammen auf ein Wohngebäude konnte die Feuerwehr aber verhindern. Mehrere Menschen wurden leicht verletzt: Ein Mitglied der Feuerwehr wurde von einem Rind getreten, außerdem zogen sich ein Bewohner, ein Tierarzt und ein Feuerwehrmann leichte Rauchgasvergiftungen zu. Der Schaden wird auf etwa 500.000 Euro geschätzt.
Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, hat auch in Pinzberg im Landkreis Forchheim ein Blitzeinschlag einen Scheunenbrand verursacht. Die Scheune brannte komplett aus, verletzt wurde aber niemand. Der Schaden wird auf 70.000 Euro geschätzt.
Unwetter in Bayern: Überflutete Straßen und Bahn-Verspätungen
In Mittelfranken hatten Gewitter bereits am Donnerstagmorgen einzelne Straßen überflutet – etwa in Nürnberg und im Bereich Weißenburg. In Dachau war ein Stellwerk der Deutschen Bahn durch mehrere Blitzeinschläge beschädigt wurden, weshalb es auf der Bahnstrecke zwischen München und Ingolstadt zu Verspätungen kam. Auch in der Oberpfalz hatte die Feuerwehr alle Hände voll zu tun. In den meisten Fällen waren Keller vollgelaufen. Zudem mussten die Einsatzkräfte umgestürzte Bäume von Straßen räumen.
Unwetter in Bayern sorgten bereits am Mittwoch für Überschwemmungen
Bereits am Mittwoch waren teils schwere Gewitter über Bayern gezogen. Im Landkreis und in der Stadt Augsburg wurden mehrere Straßen überschwemmt, auf der A96 im Landkreis Landsberg kam es zu kilometerlangen Staus. In Aschaffenburg brannte nach einem Blitzeinschlag ein Dachstuhl und in München musste die Fanzone zur Fußball-EM teilweise gesperrt werden.
Wetterdienst warnt auch am Freitag vor Unwettern in Bayern
Auch am Freitag bleibt die Wetterlage in Bayern instabil. Der DWD erwartet weitere Gewitter mit Starkregen, Hagel und Windböen – besonders am Nachmittag und Abend. Lediglich in Unterfranken soll es trocken bleiben. In der Nacht zum Samstag lassen die Schauer und Gewitter wieder nach. (mit dpa)