Nach den sommerlichen Tagen zum Wochenbeginn kam am Donnerstag der Wetterumschwung. Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel zogen über Bayern. Besonders der Norden des Freistaats wurde von heftigen Unwettern getroffen. In der Nacht zum Freitag hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) wieder Entwarnung gegeben.
Unwetter in Bayern: Landkreise Aschaffenburg und Bamberg betroffen
Unwetter mit Starkregen lösten im Landkreis Aschaffenburg mehr als 200 Feuerwehreinsätze aus. Die Ursache waren meist vollgelaufene Keller, wie die Kreisbrandinspektion mitteilte. Mehr als 500 Kräfte aus dem gesamten Landkreis waren demnach im Einsatz. Gegen 21 Uhr hat sich die Lage wieder beruhigt.
Auch die Stadt und den Landkreis Bamberg hat es erwischt, wie der Bayerische Rundfunk berichtet. In der Stadt wurden zwei Unterführungen überflutet, mindestens ein Auto blieb in den Wassermassen stecken. In der Gemeinde Strullendorf liefen zahlreiche Keller voll.
In Unterfranken hat ein Mann in seinem vollgelaufenen Keller einen elektrischen Schlag bekommen und ist gestorben. Er ging wohl wegen der Überflutung in den Keller und erlitt dann den Schlag, sagte ein Feuerwehrsprecher am Freitag. Woher die elektrische Ladung am Donnerstagabend in Hausen bei Würzburg kam, ist bislang nicht bekannt.
Unwetter am Donnerstag trifft viele Teile Deutschlands
Auch über andere Regionen Deutschlands zogen teils kräftige Unwetter. In Teilen Baden-Württembergs überfluteten angeschwollene Bäche am Donnerstag Straßen. Besonders hart traf es Bisingen südwestlich von Tübingen, wo laut Polizei am frühen Abend Keller und Straßen unter Wasser standen. Laut dem Roten Kreuz gab es 60 Einsatzorten in der Region, auch ein Polizeihubschrauber wurde zur Unterstützung gerufen. Nach Angaben der Polizei drohte bei Heidelberg ein Hang abzurutschen. In Stuttgart führten Blitzeinschläge zu mehreren Feuerwehreinsätzen, einige Straßen wurden gesperrt. Im Raum Sigmaringen wurde ein Stellwerk der Bahn durch Blitzschlag lahmgelegt.
Im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz weckte das Unwetter Erinnerungen an die Flutkatastrophe 2021. Dort gab es am Donnerstag rund 300 Hilfseinsätze. Es blieb bei vollgelaufenen Kellern und überfluteten Straßen, es wurde aber niemand verletzt. In Trier und Jünkerath in der Vulkaneifel kam es auch zu überfluteten Straßen und umgestürzten Bäumen.
Auch Hessen blieb nicht verschont. In Frankfurter Bethanien-Krankenhaus drang Wasser aus der Kanalisation ein und erreichte auch den Intensivbereich der Klinik. Am Flughafen wurden während des Gewitters keine Maschinen be- oder entladen, um das Personal zu schützen, wie ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport erklärte. Viele Abflüge und Ankünfte am Abend verspäteten sich. Im südhessischen Bad Schwalbach wurde das Erdgeschoss eines Altenheims wegen des Starkregens evakuiert.
Nach Unwettern in Bayern: Wie wird das Wetter am Freitag?
Nachdem der DWD bereits in der Nacht Entwarnung gab, werden am Freitag keine weiteren Gewitter in Bayern erwartet. Es bleibt aber stark bewölkt und an den Alpen und im Bayerischen Wald kann es zeitweise regnen. Die Temperatur steigt dabei auf 13 bis 18 Grad, nur an den Alpen sind kaum mehr als elf Grad möglich. Am Wochenende erwartet der DWD dann wieder vereinzelte Gewitter. (mit dpa)