Dies sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Sonntag vor Journalisten im oberbayerischen Reichertshofen. "Das Wichtigste wird jetzt sein in den nächsten Stunden, die Ablösungen gut zu organisieren."
Es müssten diejenigen abgelöst werden, die schon sehr lange im Einsatz seien, sagte Söder. "Denn je länger du ohne Ablöse im Einsatz bist, desto eher besteht die Gefahr, dass irgendein Fehler passiert, dass Ermüdung passiert. Und dann tritt die schnellere Gefahr für Leib und Leben ein."
Ein Vertreter der Feuerwehr sagte, im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm herrsche aktuell ein unberechenbares Hochwasser, "das wir so auch noch nie verzeichnen mussten." Der Markt Reichertshofen werde aktuell überflutet. "Wir können nichts mehr tun, wir müssen quasi jetzt aufgeben. Aber aufgeben heißt nicht, dass wir Leib und Leben dafür riskieren, das haben wir im Griff." Aktuell seien im Landkreis rund 4600 Helfer im Einsatz. Die Prämisse laute nun: Schutz von Leib und Leben.
Söder richtete den zahlreichen Einsatzkräften in Reichertshofen erneut ein "herzliches Dankeschön" aus. "Dass das was Ernstes ist, sieht man daran, dass ein Kollege ums Leben gekommen ist. Deswegen gilt trotz aller Arbeit, die wir haben, auch die Trauer für denjenigen, der es nicht geschafft hat." Söder dankte auch der Bundeswehr, die jetzt verstärkt zum Einsatz komme. "Das hilft alles. Jede helfende Kraft ist da hervorragend geeignet."
Zugleich appellierte der Ministerpräsident an Betroffene, Warnungen per Smartphone ernst zu nehmen. "Wenn sie irgendwo den Handyalarm bekommen und die Aufforderung rauszugehen, zu evakuieren: nicht noch den Koffer packen, nicht noch alle möglichen Gegenstände mitnehmen, sondern einfach dann in dem Moment rausgehen. Es geht da wirklich um Leib und Leben."
Im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm war in der Nacht ein Feuerwehrmann bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen. Nach tagelangem Dauerregen sind dort und in vielen anderen Gegenden vor allem in Bayern und Baden-Württemberg Flüsse und Bäche über die Ufer getreten, Hunderte Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Hunderte Helfer sind Einsatz.
(dpa)