An diesem Dienstag wolle das bayerische Kabinett einen entsprechenden Beschluss auf den Weg bringen, sagte Söder am Montag nach einer Videoschalte des CSU-Vorstands in München - ließ aber jegliche Details zunächst offen. "Unser Ziel ist, die Entnahme leichter zu machen, zu ermöglichen", sagte er lediglich. "Und nicht wie bislang ein aufwendiges Aktenzeichen-XY-Verfahren zu machen, Rissgutachten, DNA-Gutachten, Fahndungsaufrufe nach einem entsprechenden Wolf."
"Für uns ist der Wolf im Alpenraum, aber auch in der Rhön, von zunehmender Herausforderung, nicht nur für den Bereich der Nutztiere, sondern auch ganz besonders für die Menschen. Die Sorgen sind enorm groß", sagte Söder. "Der Wolf ist so stark mittlerweile vorhanden, dass - wenn wir jetzt nicht eine klare Grenze ziehen - große Gefahren nicht nur für die Nutztiere, sondern auch für die Menschen entstehen können. Für uns steht der Mensch im Alpenraum an allererster Stelle."
Söder verwies zur Begründung der zunehmenden Gefahr durch bestimmte Tiere auf den aktuellen Fall in der norditalienischen Provinz Trentino - dort war ein 26 Jahre alter Jogger in einem bei Wanderern und Touristen beliebten Tal (Val di Sole) von einer Bärin attackiert und getötet worden. Ein DNA-Abgleich bestätigte dies. Es handelt sich bei dem Tier um die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen "Problembären" Bruno. Ein italienisches Gericht hat den Abschussbefehl für die Bärin nach einer Berufung von Tierschutzvereinen am Freitag ausgesetzt. Diese Gerichtsentscheidung "macht uns große Sorge", sagte Söder dazu.
Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) hatte zuletzt vom Bund noch einmal erweiterte rechtliche Instrumente für das Wolfsmanagement gefordert. Laut Ministerium müsste der Bund dazu eine europäische Richtlinie vollständig im Bundesnaturschutzgesetz umsetzen. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) forderte den Bund zuletzt auf, "endlich" eine Bejagung von Wölfen und Bären zuzulassen.
(dpa)