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Umwelt: Petition gescheitert: Der Skitourismus wird weiter gefördert

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Petition gescheitert: Der Skitourismus wird weiter gefördert

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    Umweltverbände wollte mit einer Petition im Bayerischen Landtag verhindern, dass solche Beschneiungen künftig mit Steuergeldern gefördert werden. Der Antrag wurde abgelehnt.
    Umweltverbände wollte mit einer Petition im Bayerischen Landtag verhindern, dass solche Beschneiungen künftig mit Steuergeldern gefördert werden. Der Antrag wurde abgelehnt. Foto: Ralf Lienert

    Der Tourismus in den bayerischen Bergen soll ökologisch nachhaltiger werden – vor allem im Winter. Das fordert zumindest CIPRA Deutschland, ein Dachverband mehrerer Alpin- und Umweltverbände, die sich für die nachhaltige Entwicklung des deutschen Alpenraums einsetzen. Damit darüber diskutiert wird, brachte der Verband eine Petition in den Bayerischen Landtag ein, um die Seilbahnförderrichtlinie mehr mit dem Naturschutz in Einklang zu bringen. Diese Richtlinie bezuschusst in Bayern Modernisierungsvorhaben mit bis zu 35 Prozent der Kosten. Dazu gehört die Instandhaltung der Seilbahn selbst sowie etwa die Errichtung von Beschneiungsanlagen. 

    Genau diese Beschneiung ist CIPRA ein Dorn im Auge – vor allem die dafür vorgesehene Förderung mit Steuergeldern. Für diese Anlagen müssten extra Speicherbecken gebaut und kilometerlange Leitungen verlegt werden. Außerdem seien sie Energiefresser und verbrauchen große Mengen Wasser, sagt Uwe Roth, Geschäftsführer von CIPRA Deutschland. Für Klaus Stöttner, tourismuspolitischer Sprecher der CSU, ist dagegen das Ende der Beschneiung keine Option, denn Skifahren sei für die wirtschaftliche Zukunft der Region von großer Bedeutung. 

    CIPRA will verhindern, dass ein „alpines Disneyland“ in den Bergen entsteht

    Der Verband CIPRA wollte darüber hinaus auch verhindern, dass in den Bergen ein „alpines Disneyland“ durch mehr Events, Nacht-Betrieb der Gastronomie und neue Freizeitanlagen entsteht. Stöttner hielt wiederum in diesem Punkt dagegen: „Wir wollen doch auch keine Halligalli-Veranstaltungen und nicht die Masse an Menschen, sondern Skifahren in familiärer Atmosphäre.“ 

    Auch über die Forderung, den Nahverkehr auszubauen, um das Verkehrschaos in den Bergen zu reduzieren, konnte man sich nicht einigen. Und das, obwohl auch der Verband deutscher Seilbahnen, der sich gegen die Petition ausgesprochen hatte, dieses Vorhaben unterstützen würde. Für Christian Zwanziger, Sprecher für Tourismus von den Grünen, sei es unverständlich, dass die CSU anerkenne, dass die meisten Emissionen durch die An- und Abreise entstehen, aber nicht mal beim Ausbau des ÖPNV einen Schritt auf die Umweltverbände zugehe. Der Antrag wurde abgelehnt.

    Der Antrag der Umweltverbände wurde abgelehnt

    Der Antrag wurde von CSU, FW, FDP und AfD abgelehnt. Die Richtlinie wird also zum 1. Januar 2023 fortgeschrieben. Nach Einschätzung von Uwe Roth ein „unbefriedigendes Ergebnis“. In drei Jahren, wenn die Richtlinie ausläuft, werde CIPRA „wieder auf der Matte stehen“ und nicht locker lassen, denn bis dahin werde Skifahren nicht ökologischer, aber die Klimafrage drängender sein, sagt Roth.

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