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Krieg in der Ukraine: So hilft Schwaben in der Ukraine

Krieg in der Ukraine

So hilft Schwaben in der Ukraine

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    Bezirkstagspräsident Martin Sailer, Katharina Haberkorn und Ruslan Zaparanyuk, Gouverneur der Partnerregion Tscherniwzi.
    Bezirkstagspräsident Martin Sailer, Katharina Haberkorn und Ruslan Zaparanyuk, Gouverneur der Partnerregion Tscherniwzi. Foto: Bezirk Schwaben

    Fast eineinhalb Jahre dauert der Krieg in der Ukraine mittlerweile an. In dieser Zeit wurden unzählige Gebäude, Straßen und Existenzen zerbombt. Heißt, das alles muss wieder aufgebaut werden, um den Menschen, die betroffen sind, zumindest wieder ein halbwegs normales Leben ermöglichen zu können. Der Bezirk Schwaben pflegt seit mehr als 25 Jahren eine Partnerschaft zur Verwaltungsregion Tscherniwzi im Süden der

    „Das besondere Kind“ ist eine der Einrichtungen in der Partnerregion, die der Bezirk Schwaben unterstützt. Dort werden Kinder mit Behinderungen versorgt. Es finden etwa ein Fachaustausch mit dem Fritz-Felsenstein-Haus in Königsbrunn statt, aber auch technische Hilfe gibt es. Darunter sind etwa ein Generator, orthopädische Schuhe und Stehgeräte für Kinder und Jugendliche mit Bewegungseinschränkungen. „Im Zentrum fehlt jedoch ein Aufzug, sodass die Kinder zur Behandlung über die Stockwerke getragen werden müssen“, erzählt Sailer. Der Bau eines solchen solle so schnell wie möglich angeleiert und unterstützt werden.

    Schwäbische Hilfslieferungen zeigen ihren Nutzen im ukrainischen Tscherniwzi

    Auch das Kinderkrankenhaus in Tscherniwzi besuchte die schwäbische Delegation. „Wir konnten dort sehen, dass Krankenhausbetten, Therapieliegen, Beatmungsgeräte und einiges mehr aus unseren Hilfslieferungen ihren Platz gefunden haben“, berichtet Sailer. Ein weiterer Stopp war ein im Bau befindliches Rehabilitationszentrum für Kriegsveteranen. „Wir werden in den kommenden Monaten unter anderem Sportgeräte und medizinische Hilfsgüter organisieren und den fachlichen Austausch zu unseren Bezirkskliniken stärken. Dafür planen wir aktuell eine intensive Klinik-Partnerschaft, zum Beispiel im Bereich der Trauma-Therapie.“

    Der Bezirk Schwaben ist seit etwa 25 Jahren durch die Regionalpartnerschaft mit dem Verwaltungsbezirk Tscherniwzi verbunden. „Durch die gewachsenen und intensiven Kontakte in die Region konnten wir gleich nach Beginn des russischen Angriffskriegs unbürokratisch und gezielt Hilfe leisten“, sagt Katharina Haberkorn. Sie ist Teil des Europabüros des Bezirks Schwaben. „In dieser Zeit haben wir gemeinsam mit Kooperationspartnern etwa 120 Tonnen Hilfsgüter in die Grenzregion gebracht. Darunter Lebensmittel, Hygieneprodukte, technische Geräte, Medikamente und ungefähr 40.000 Windeln.“

    In der Ukraine spürt der Augsburger Landrat den Krieg

    Die jahrzehntelange Partnerschaft ist auch der Grund dafür, dass Martin Sailer und Katharina Haberkorn von Ruslan Zaparanyuk, dem Gouverneur der Partnerregion, nach Kiew eingeladen wurde. Bei der internationalen Konferenz sprach neben dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Der stellte laut Sailer den NATO-Beitritt der Ukraine so deutlich in Aussicht, wie er es zuvor noch nicht gehört habe. 

    Der Aufenthalt in der Ukraine hat einen starken Eindruck beim Augsburger Landrat hinterlassen. „Es war sehr bewegend“, findet er. „Man sieht, wofür man die Partnerschaft aufgebaut hat.“ Es sei aber auch „schon beängstigend“, in dem Land unterwegs zu sein. Sailer spricht etwa von streng bewachten Orten und zerstörten Gebäuden. Der verheerende Krieg sei einfach überall präsent. „Man spürt es. Und man sieht es.“

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