Nach 289 Tagen und Nächten als Häftling hat Alfons Schuhbeck offenbar die ersten Nächte wieder in seinem eigenen Bett verbracht. Nach Informationen der Bild-Zeitung durfte der verurteilte Steuerhinterzieher in der Nacht zum Samstag und zum Sonntag in seiner Altbau-Wohnung am Münchner Platzl übernachten. Das hängt mit den Hafterleichterungen zusammen, die der frühere Fernsehkoch wegen guter Führung im März bekommen hatte. Nach Informationen unserer Redaktion wurde ihm damals gestattet, einmal pro Monat die Justizvollzugsanstalt in Rothenfeld in der Nähe des Klosters Andechs zu verlassen.
Seinen Ausgang im Mai hatte Schuhbeck Boulevardmedien zufolge dafür genutzt, seinen 75. Geburtstag (2. Mai) nachzufeiern. Das Menü, passend zur Jahreszeit: Kalbsfilet mit Spargel und Kartoffeln. Selbst hinter dem Herd soll er dabei nicht gestanden haben. Auf Rezepte des früheren Starkochs, der in seiner Karriere mehr als zwei Dutzend Kochbücher veröffentlicht hat, müssen seine nach wie vor zahlreichen Fans übrigens nicht verzichten. Auf Schuhbecks Instagram-Account, der in seinem Namen von Mitarbeitern der mittlerweile fremdgeführten Schuhbecks Company befüllt wird, ist ausführlich die gesundheitsfördernde Wirkung von Spargel erklärt. Und auf seinem Blog im Internet gibt es das passende Rezept für eine edle Sauce Hollandaise.
Schuhbeck hatte Schulden bei rund 30 Privatleuten
Das würde Schuhbeck gefallen, der selbst im Gerichtssaal noch die heilenden Kräfte des Kardamoms gepriesen hatte. Kurze Zeit später verurteilte das Landgericht München den Großgastronomen dann zu drei Jahren und zwei Monaten Haft wegen Steuerhinterziehung, er hatte den Staat um 2,3 Millionen Euro betrogen. Später wurde bekannt, dass er auch bei rund 30 Privatleuten Schulden hat. Ob und wie viel Geld er mittlerweile zurückgezahlt hat, weiß man nicht.
Der Komponist Ralph Siegel, ein guter Freund Schuhbecks, hatte vergangenes Jahr in einem offenen Brief die Gläubiger gebeten, auf ihr Geld zu verzichten. "Die Vorstellung, dass er nach Erfüllung seiner Haftstrafe nach Hause kommt und dort leere Zimmer und Schränke vorfindet, seine Preise, Urkunden und Wertschätzungen aller Art versteigert oder verhökert werden, ist für mich geradezu unerträglich", schrieb Siegel damals. Er kenne "kaum einen Menschen, der so hart in seinem Leben gearbeitet hat".