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Alfons Schuhbeck: Rund 30 Gläubiger fordern Geld zurück

Steuersünden

Rund 30 Gläubiger fordern Geld von Ex-Starkoch Alfons Schuhbeck

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    Star-Koch Alfons Schuhbeck im Oktober 2022 am Münchner Landgericht.
    Star-Koch Alfons Schuhbeck im Oktober 2022 am Münchner Landgericht. Foto: M. Balk, dpa (Archivbild)

    Der Andrang dürfte groß sein in den Räumen des Amtsgerichts München. Dort treffen sich an diesem Mittwoch die Gläubiger des Promi-Kochs Alfons Schuhbeck, der seit rund drei Wochen wegen Steuerhinterziehung in der Landsberger Justizvollzugsanstalt sitzt. Doch mit dem Haftantritt sind die rechtlichen Streitereien für den 74-Jährigen nicht ausgestanden. Diesmal geht es um Schuhbecks Privatinsolvenz. In München kommen all jene zusammen, denen der Privatmann Alfons Schuhbeck Geld schuldet.

    Alfons Schuhbeck soll mehrere Millionen Euro Schulden bei Privatleuten haben

    Sein Insolvenzverwalter Rolf Pohlmann wollte sich kurz vor der Versammlung nicht mehr öffentlich äußern. Noch im Juli hatte er gegenüber der Münchner Boulevardzeitung tz gesagt, man habe "knapp 30 Gläubiger" festgestellt, bei denen Schuhbeck in der Schuld steht. Einer davon ist der Staat: Das Landgericht München I hatte in seinem Urteil vom Oktober 2022 angeordnet, dass Schuhbeck gut 1,2 Millionen an den Fiskus zurückzahlen muss. Und der frühere Koch beteuert seinen Willen dazu bis heute. 

    In der JVA Landsberg verbüßt Schuhbeck seine Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten.
    In der JVA Landsberg verbüßt Schuhbeck seine Haftstrafe von drei Jahren und zwei Monaten. Foto: Thorsten Jordan

    Gegen Ende des Prozesses im letzten Herbst hatte es kurz so ausgesehen, als gelänge ihm das auch - mithilfe eines unbekannten Gönners, der die Steuerschulden für Schuhbeck überweisen wollte. Seine Verteidiger kommunizierten live im Gericht mit dem mysteriösen Dritten, es war wie in einem Krimi: Das Urteil stand unmittelbar bevor, als Schuhbecks Anwalt Sascha König plötzlich vermeldete, dass der Investor jeden Moment eine Überweisung in Millionenhöhe tätigen werde, um Schuhbecks manipulierte Abrechnungen auszugleichen. Doch das Geld kam nicht. 

    Gerüchten zufolge ist der Fiskus nicht einmal der Gläubiger mit der größten Forderung. Dem Vernehmen nach hat Schuhbeck im Laufe der Jahre mehrere Millionen an Schulden bei Privatleuten aus seinem Umfeld angehäuft. Um wie viel Geld es sich insgesamt handelt, wird nach der Versammlung feststehen. Fraglich ist, ob die Summe in die Öffentlichkeit gelangt, der Gerichtstermin ist nicht öffentlich.

    Ralph Siegel unterstützt den TV-Koch Schuhbeck

    Sein Münchner Insolvenzverwalter hat in den vergangenen Monaten analysiert, über wie viel Vermögen der einstige Besitzer mehrerer Nobel-Restaurants noch verfügt. Jetzt ist es seine Aufgabe festzulegen, in welcher Reihenfolge die Gläubiger bedient werden. Als Erstes sind in der Regel sogenannte aussonderungsberechtigte Gläubiger an der Reihe: Sie können geltend machen, dass bestimmte Gegenstände nicht zur Insolvenzmasse gehören, weil sie ihr Eigentum sind. Der Verwalter muss diese Gegenstände dann herausgeben. Bei den übrigen Insolvenzgläubigern entscheidet gemeinhin die Höhe ihrer Forderungen darüber, wie sie anteilig am zur Verfügung stehenden Vermögen beteiligt werden.

    Ein guter Freund des Kochs ist neben dem FC-Bayern-Urgestein Uli Hoeneß auch der Komponist Ralph Siegel. Er hatte im Juli mit einem offenen Brief die Gläubiger gebeten, ihre Forderungen an Schuhbeck nicht geltend zu machen. "Die Vorstellung, dass er nach Erfüllung seiner Haftstrafe nach Hause kommt und dort leere Zimmer und Schränke vorfindet, seine Preise, Urkunden und Wertschätzungen aller Art, versteigert oder verhökert werden, ist für mich geradezu unerträglich." Er kenne "kaum einen Menschen, der so hart in seinem Leben gearbeitet hat".

    Ralph Siegel wirbt um Milde für Alfons Schuhbeck.
    Ralph Siegel wirbt um Milde für Alfons Schuhbeck. Foto: Sven Hoppe, dpa (Archivbild)

    Der frühere TV-Gourmet Schuhbeck hatte sich vor Gericht selbst als schlechten Geschäftsmann bezeichnet. Die Vorsitzende Richterin ging in ihrer Urteilsbegründung davon aus, dass der 74-Jährige über Jahre hinweg fünf Millionen Euro aus den Kassen seiner Restaurants Orlando und Südtiroler Stuben genommen hat. "Schnell schnell, zack zack und weg", so sei das gelaufen mit dem Bargeld aus der Kasse, hatte Schuhbeck selbst bei seinem Geständnis gesagt. 

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