Ein Mann aus dem Landkreis Starnberg steht nach dem Suizid der österreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr im Fokus von Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft München. Das bestätigte Sprecher Florian Weinzierl auf Anfrage unserer Redaktion. Die 36-jährige Medizinerin ist am vergangenen Freitag tot in ihrer Praxis in Seewalchen am Attersee gefunden worden. Sie hatte sich im Kampf gegen Corona engagiert und war in den sozialen Medien zum Ziel von Hass-Postings von Impfgegnern geworden.
Generalstaatsanwaltschaft prüft Äußerungen des Starnbergers
Einem Medienbericht zufolge soll der Verdächtige aus dem Kreis Starnberg der Ärztin in Mails mit Folter und Mord gedroht haben. Dazu machte Sprecher Weinzierl keine Angaben. Es werde nun geprüft, ob die Äußerungen gegen das Strafgesetz verstoßen. Dabei sei noch völlig offen, um welchen Tatbestand es letztlich gehe. Auch ob oder in welchem Zusammenhang die Äußerungen mit dem Suizid der Ärztin stehen, könne zum aktuellen Zeitpunkt nicht beurteilt werden.
Kellermayr hatte sich nach Angaben des Sprechers vor ihrem Suizid mit den Äußerungen des Mannes an die Behörden in Österreich gewandt. Daraufhin habe die dortige Staatsanwaltschaft in Wels ein Verfahren eingeleitet. Von dort landete der Fall des Oberbayern nun über die Staatsanwaltschaften Traunstein und München bei der Generalstaatsanwaltschaft.
Bundesregierung "tief bestürzt" über Suizid von Kellermayr
"Tief bestürzt" zeigte sich die Bundesregierung über den Suizid von Kellermayr. Ein Regierungssprecher sagte am Mittwoch in Berlin, es sei Kanzler Olaf Scholz (SPD) und der Bundesregierung ein besonderes Anliegen, sich gemeinsam mit den österreichischen Freunden gegen den Hass zu stellen. (mit dpa)
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