Eigentlich sei der Schilf-Streckspringer (Mendoza canestrinii) im Mittelmeerraum verbreitet, hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die Spinnenart lebt ausschließlich in Feuchtgebieten.
Der Fund der Spinne in Bayern sei "ein sichtbares Symptom der klimatischen Veränderungen", so Müller. Während wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten profitieren und sich neue Lebensräume erschließen könnten, gebe es unter heimischen Arten viele Verlierer des Klimawandels, die zu verschwinden drohen.
Der Schilf-Streckspringer ist eine im europäischen Vergleich recht große Springspinnenart. Mit bis zu zwölf Millimetern Körperlänge sind die Weibchen den Angaben nach deutlich größer als die Männchen mit acht Millimetern. Die Spinne trägt seitlich der Frontalaugen jeweils zwei haarähnliche Borsten, die wie lange schwarze Wimpern aussehen. Ihr Körperbau wirkt durch die nach vorne und hinten abgespreizten Beine stark gestreckt.
Wie alle Springspinnen baut sie den Angaben nach keine Netze, sondern überwältigt ihre Beute mit einem überfallartigen Sprung und einem tödlichen Biss. Für Menschen sei die Spinnenart ungefährlich.
(dpa)