Die Tiere erwachen aus ihrem Winterschlaf, die Zugvögel kehren aus dem Süden zurück und Tierkinder werden geboren: Der Frühling hat begonnen und damit auch die Zeit, in der sich Zoos und Wildparks auf Nachwuchs einstellen. Egal, ob Zwergziegen, Pelikane oder Trampeltiere – in vielen Einrichtungen haben bereits Tierbabys das Licht der Welt erblickt. Anderswo warten Tierpfleger aber noch darauf, dass ihre Zöglinge Junge zur Welt bringen. Wir haben uns in den Zoos der Region umgehört, wo aktueller niedlicher Nachwuchs zu finden ist.
Tierpark Hellabrunn in München
Einen "sausüßen" Nachwuchs gibt es in München: Mehr als ein Dutzend Ferkel quieken seit ein paar Tagen im Münchner Tierpark Hellabrunn. Sau Lilly und Frieda haben insgesamt 14 Kunekune-Ferkel zur Welt gebracht, wie der Zoo berichtet - jeweils zwei kleine Eber und fünf Sauen. Alle Ferkel seien gesund, heißt es aus München. Kunekune-Schweine sind nach Angaben des Tierparks eine Rasse, die ursprünglich aus Neuseeland stammt. In der Sprache der Maori, der indigenen Bevölkerung Neuseeland, bedeutet der Name Kunekune "fett und rund". Aufgrund der sinkenden Inzidenzzahlen für München können Besucher seit zwei Tagen wieder in den Park und die Ferkel bewundern. Tickets können online gekauft werden.
Wildpark Obermaiselstein im Allgäu
Im Wildpark Obermaiselstein finden die Besucher heimische Wildtiere der Allgäuer Wälder und Alpen. Vor ein paar Tagen sind Babyziegen zur Welt gekommen. Dazu zählt auch Ziegennachwuchs Isabella. Da ihre Mutter keine Milch gibt, wird sie von Katharina Bietsch mit der Flasche aufgezogen. Bietsch erzählt: "Sie folgt mir auf Schritt und Tritt. Ich bin aber sehr gerne die Ersatz-Mama", sagt Bietsch lachend.
In den nächsten Wochen erwartet der Alpenwildpark noch weitere Tierbabys, erzählt Mitarbeiter Klaus Lohmüller: „Im Mai erwarten wir Steinbockkitze und viele Findeltiere, wie Marder, Füchse oder Greifvögel, die Menschen in Lichtschächte oder am Straßenrand finden“, erzählt Lohmüller. Das Team des Wildparks päppelt die Tiere dann auf und wildert die meisten wieder aus. Außerdem, erzählt Lohmüller, hat das Uhuweibchen des Parks drei Eier gelegt und brütet aktuell. „Wir hoffen, dass Ende Mai die Uhuküken aus den Schalen schlüpfen.“ Bis dahin öffnet der Alpenwildpark hoffentlich wieder.
Zoo Augsburg
Im Augsburger Zoo wurden vor ein paar Tagen fünf Streifenhörnchen geboren. „Im Streichelzoo springen seit Ostern auch Zwergziegenbabys herum“, heißt es vom Zoo. In den kommenden Monaten hofft der Tierpark auf weiteren Nachwuchs. „Mal schauen, ob es bei den Wasserbüffeln oder Pinguinen bald Babys gibt.“
Bergtierpark Blindham bei München
Im Bergtierpark Blindham, der in der Nähe von München liegt, können Besucher trotz Lockdown einen Blick auf den Tier-Nachwuchs erhaschen. Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis München unter 100 liegt, ist der Bergtierpark aktuell geöffnet. Ein Termin muss allerdings online ausgemacht werden. „Wir haben viele kleine Ziegen, Lämmer, kleine Kälber und auch Baby-Hasen“, sagt Michaela Sedelmair, Mitarbeiterin des Bergtierparks. Auch ein paar Fohlen gibt es in dem Tierpark zu sehen. „Sie sind zwar schon ein paar Monate auf der Welt, aber trotzdem noch sehr goldig“, erzählt Sedelmair. Demnächst wird es auch Nachwuchs bei den Hirschen geben. „Das Damwild ist später dran. Im Mai bis Juni sollten da die Kitze kommen.“
Tiergarten Straubing
Im Tiergarten Straubing werden etwa 200 verschiedene Tierarten wie Löwen, Krokodile oder auch heimische Wildtiere gepflegt. „Wir haben viele Tiere und deswegen gibt es gerade im Frühling viele Tierbabys“, sagt Diplom-Biologin, Michaela Gauderer. In der vergangenen Woche haben im Streichelzoo die Ziegen geworfen. „Das ist sehr putzig. Momentan rennen und springen acht Zwergzicklein rum“, erzählt Gauderer. Außerdem freut sich der Zoo über das Trampeltier-Baby Karlos. Ende März kam der junge Trampeltierhengst zur Welt. „Die Geburt verlieft ohne Komplikationen und die Mutter Kaya ist auch fit“, sagt sie.
Außerdem warten die Tierpfleger auf Zebra-Babies, ein Geigerbaby und Alpakas. „Das wäre zwar das erste Mal, dass der Geier sein Junges erfolgreich ausbrütet. Aber er sitzt immer noch fleißig auf dem Ei.“ Auch die Kraniche und die Störche brüten jedes Jahr zu dieser Zeit. Die Waldratte würde Gauderer zufolge ebenfalls schon anfangen ihr Nest zu bauen. Im Laufe des Jahres erwartet der Zoo außerdem noch Papageien- und Sittich-Nachwuchs. Im Moment können jedoch nur die Mitarbeiter die Jungtiere sehen. „Leider dürfen seit November keine Besucher mehr kommen. Sie verpassen erst einmal die Tierbabys, vor allem die im Streichelzoo." Alle anderen Babys wie zum Beispiel Hirsche oder Pinguine kommen jetzt Stück für Stück: „Die Leute haben da durchaus noch Chancen sie später zu sehen. Wir hoffen einfach, dass der Zoo in den nächsten Monaten wieder aufmacht.“ Außerdem erwarten sie noch einmal ein Trampeltier: „Das ist auf jeden Fall ein Besuch wert“, sagt Gauderer.
Lesen Sie dazu auch:
- Jungelefant Otto liebt den großen Auftritt
- Die Augsburger Wildstörche sind zurück im Zoo
- Tiergarten Ulm öffnet am 24. März wieder: Das müssen Besucher beachten