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Therapeutin über Liebe auf den ersten Blick: "Frauen suchen Status, Männer sexuelle Verfügbarkeit"

Interview

Therapeutin: "Frauen suchen oft nach Status, Männer nach sexueller Verfügbarkeit"

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    "Küssen ist ein sehr intimer Akt, intimer als Geschlechtsverkehr. Unser größtes Lustorgan sitzt im Kopf, nicht unterhalb des Bauchnabels", sagt Dr. Heike Melzer.
    "Küssen ist ein sehr intimer Akt, intimer als Geschlechtsverkehr. Unser größtes Lustorgan sitzt im Kopf, nicht unterhalb des Bauchnabels", sagt Dr. Heike Melzer. Foto: Mohssen Assanimoghaddam, dpa (Symbolbild)

    Frau Dr. Melzer, Sie sind als Paar- und Sexualtherapeutin Expertin in Sachen Liebe. Ein Dating-Portal will eben erst herausgefunden haben, dass hierzulande sehr viele Menschen an die Liebe auf den ersten Blick glauben, Deutschland belegt Platz 12 von 46. Gibt es die Liebe auf den ersten Blick wirklich?

    Dr. Heike Melzer: Die Liebe auf den ersten Blick ist ein Mythos. Sprechen wir lieber von Verliebtheit auf den ersten Blick, die dann eintritt, wenn die Projektion der eigenen Filme auf der Leinwand des Gegenübers störungsfrei läuft. Für Liebe braucht es Zeit und eine gemeinsame Vision, die einen durch Dick und Dünn gehen lässt. Verliebtheit ist ein flüchtiges Gefühl, bei dem der Botenstoff Dopamin eine Rolle spielt. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Es gibt sicher auch Menschen, die sagen: Wir haben uns gesehen und es war wie ein Rausch, der in Liebe gemündet ist. Durch die vielen Apps und Portale ist Dating aber generell ein entromantifiziertes Konsumprodukt geworden, das unsere Reflexe anspricht. Also: Wen finde ich auf den ersten Blick gut, wen nicht?

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