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Tarifeinigung zwischen Brauern und NGG in Bayern

Brauerbund

Bayerische Brauer und NGG einigen sich im Tarifkonflikt

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    Ende April haben Mitarbeiter in bayerischen Brauereien noch gestreikt.
    Ende April haben Mitarbeiter in bayerischen Brauereien noch gestreikt. Foto: Christoph Reichwein, dpa (Symbolbild)

    Kurz vor Beginn der Biergartensaison und kurz nach den Warnstreiks haben sich die bayerischen Brauer und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) im Tarifkonflikt geeinigt. Die etwa 10.000 Beschäftigten erhalten bei einer Laufzeit von 24 Monaten ab dem 1. Juni 285 Euro mehr, ab dem 1. März 2024 steigen die Gehälter dann um weitere 3,9 Prozent. Das teilte der Bayerische Brauerbund am Donnerstag mit.

    Nach Angaben der NGG entspricht das insgesamt einer Erhöhung um 11,7 Prozent. Zuvor hatte sie zwölf Prozent gefordert, die Brauer hatten zehn Prozent geboten. Die Mitarbeiter erhalten zusätzlich 3000 Euro Inflationsausgleichsprämie in drei Tranchen. Für die Auszubildenden gibt es neben mehr Geld auch Verbesserungen bei freien Tagen.

    Tarifabschluss: Reaktion von Brauern und NGG

    Die Verhandlungen zogen sich über 14 Stunden bis in die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, konnten aber durch eine Schlichtung beendet werden. Für den Brauerbund sei das Ergebnis eine "enorme zusätzliche Belastung". Man habe aber vor einer schweren Wahl gestanden: "Einen nur schwer verantwortbaren Schlichterspruch akzeptieren oder einen Streik mit ungewissem Ergebnis riskieren."  

    Bei der NGG spricht man dagegen von einem wichtigen und dringend nötigen Schritt, der nur durch die hohe Entschlossenheit der Beschäftigten erreicht worden sei. "Bei einem Scheitern der Schlichtung wären ab nächster Woche die Braukessel kalt geblieben", sagte Verhandlungsführer Mustafa Öz.

    Tarifverhandlungen für Brauer: Bierabsatz in Deutschland gestiegen

    Im vergangenen Jahr war der Bierabsatz nicht zuletzt wegen des Jahrhundertsommers auf 7,2 Milliarden Liter gestiegen. Das waren vier Prozent mehr als im historisch schwächsten Bierjahr 2021, als Gaststätten und Hotels coronabedingt monatelang geschlossen waren, aber immer noch fünf Prozent weniger als im letzten Vor-Pandemie-Jahr 2019.

    Die Branche klagt jedoch über die stark gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Energie. Deshalb haben zuletzt zahlreiche Brauereien Preiserhöhungen angekündigt. (mit dpa)

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