Sturmtief "Eberhard" hat am Sonntagmittag die Region erreicht und vielerorts Schäden angerichtet. Für Schwaben und Oberbayern galten für mehrere Stunden amtliche Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vor Orkanböen mit bis zu 120 km/h. Auf Alpengipfeln und im Bayerischen Wald rechneten die Wetterexperten sogar mit bis zu 140 km/h starken Winden. Neben dem Sturm bereitete mancherorts auch Starkregen Probleme. So sollten im Allgäu laut DWD am Sonntag bis zu 50 Liter pro Quadratmeter fallen.
In ganz Bayern kam es am Sonntag zu rund 900 sturmbedingten Einsätzen, wie die Polizeipräsidien am Abend mitteilten. Mehrere Straßen waren zeitweise gesperrt. Mancherorts fielen Bäume auf Häuser, Straßen, Bahnstrecken oder Stromleitungen. Polizei und Feuerwehren mussten umgewehte Verkehrsschilder oder teils abgedeckte Dächer sichern. Bei Neu-Ulm wurde eine 18-jährige Autofahrerin schwer verletzt, nachdem ihr Wagen offenbar von einer Windböe erfasst wurde und sich neben der Straße überschlug.
Am späten Abend musste aufgrund eines umgestürzten Baumes die Bahnstrecke Augsburg-Ulm zwischen Nersingen und Günzburg gesperrt werden. Sie konnte um kurz nach Mitternacht wieder freigegeben werden. Auch im Streckenetz der Münchner S-Bahn kam es zu Sperrungen und Zug-Ausfällen. Ebenfalls Bäume im Gleis waren auf der Strecke der Bayerischen Oberlandbahn. Zwischen Holzkirchen und Deisenhofen musste der Verkehr ruhen.
In Augsburg warf der Sturm nahe des Königsplatzes einen großen Baum auf die Straßenbahngleise, die Oberleitung wurde schwer beschädigt. Laut der Stadtwerke-Verkehrsapp "AVV.mobil" läuft der Tramverkehr aber wieder auf den betroffenen Strecken. Durch den umgestürzten Baum wurde niemand verletzt: Glücklicherweise befand sich zum Zeitpunkt des Vorfalls kein Mensch oder Fahrzeug auf der Strecke.
Wie Jürgen Fergg, Pressesprecher der SWA, sagt, war die Oberleitung am Montagmorgen gegen 3 Uhr wieder repariert gewesen. Derzeit laufen noch die letzten Aufräumarbeiten der Feuerwehr.
Wetter in Bayern: Zum Wochenstart könnte Schnee fallen
In der neuen Woche lässt der Wind etwas nach, dafür fallen die Temperaturen und es ist in der Nacht zu Montag mit Glätte und Neuschnee zu rechnen. Im Norden Bayerns fällt die Schneefallgrenze auf 600 Meter, im Süden könnte es bis in Lagen auf 800 Metern Höhe weiße Flocken geben. Im Lauf des Tages sollen selbst in niederen Lagen bis zu drei Zentimeter Schnee fallen, im südlichen Alpenvorland ist mehr als die doppelte Menge möglich. Im Allgäuer Hochgebirge rechnen die Wetterexperten mit bis 20 Zentimeter Neuschnee sowie mit Verwehungen. (AZ)