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Streik im Handel heute: Verdi ruft in Bayern zu Warnstreik auf

Warnstreik

Verdi ruft heute zu Streik im bayerischen Handel auf

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    Im bayerischen Handel soll am Mittwoch gestreikt werden.
    Im bayerischen Handel soll am Mittwoch gestreikt werden. Foto: Sven Hoppe, dpa (Symbolbild)

    Die Gewerkschaft Verdi hat für den heutigen Mittwoch, 17. Mai, zum Warnstreik im bayerischen Handel aufgerufen. Betroffen sind offenbar mehr als 170 Betriebe aus Einzelhandel, Versandhandel und Großhandel. Diese verteilen sich über alle Regierungsbezirke, wie Verdi am Dienstag mitteilte. Die Gewerkschaft will mit der Aktion in der laufenden Tarifrunde Druck machen.

    "Egal ob bei Mieten, Lebensmitteln, Energiekosten oder Mobilitätskosten, überall sind die Preise bereits im letzten Jahr explodiert. Steigende Umsätze und Extra-Gewinne bei den Konzernen werden vielfach durch massive Preiserhöhungen erzielt", so der Verdi-Verhandlungsführer für den bayerischen Einzelhandel Hubert Thiermeyer. Jeder Euro müsse angesichts der jüngsten Angebote der Arbeitgeber erkämpft werden.

    Ein Großteil der Beschäftigten im bayerischen Handel ist laut Verdi akut von Altersarmut bedroht. "Viele Beschäftigte sind in einer existenziellen Krise und wissen nicht mehr, wovon sie notwendige Ausgaben bezahlen sollen", ergänzte Thomas Gürlebeck, Verdi-Verhandlungsführer im bayerischen Großhandel.

    Streik im Handel in Bayern: Diese Unternehmen sind betroffen

    Verdi hat Beschäftigte in ausgewählten Betrieben folgender Unternehmen zum Protest aufgerufen:

    • Alliance Healthcare
    • Amazon
    • Bauhaus
    • Chefs Culinar
    • Dehner
    • Douglas
    • Edeka
    • Esprit
    • eurotrade Flughafen
    • Galeria Karstadt Kaufhof
    • Globus
    • H&M
    • Hoffmann
    • Hugendubel
    • Ikea
    • Kaufland
    • Lidl
    • Marktkauf
    • Massimo Dutti
    • MediaMarkt
    • Metro
    • netto
    • Norma
    • Rewe
    • Saturn
    • Selgros
    • Sport Scheck
    • Stahlgruber
    • Transgourmet
    • V-Markt
    • Zara

    Nach Angaben von Verdi kann es heute zu Einschränkungen im Service, in der Belieferung und der Warenbereitstellung in diesen Unternehmen kommen. Die Gewerkschaft bittet Kundinnen und Kunden um Verständnis. Ziel der Aktionen seien nicht sie, sondern die Arbeitgeber.

    Tarifverhandlungen im bayerischen Handel: Was fordert Verdi?

    Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, im Groß- und Außenhandel, im genossenschaftlichen Großhandel sowie bei Buchhandel und Verlagen in Bayern laufen seit April. 

    Das fordert Verdi für die Beschäftigten im bayerischen Einzel- und Versandhandel:

    • Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro in der Stunde
    • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro im Monat
    • Erhöhung der unteren Beschäftigtengruppen und Löhne auf ein rentenfestes Mindesteinkommen von 13,50 Euro in der Stunde
    • Die Laufzeit des Tarifvertrages soll zwölf Monate betragen
    • Die Tarifverträge des bayerischen Einzelhandels sollen wieder allgemeinverbindlich werden, damit Dumpingkonkurrenz und Vernichtungswettbewerb wirksam bekämpft werden

    Das sind die Forderungen für die Beschäftigten im bayerischen Groß- und Außenhandel:

    • Tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um 13 Prozent
    • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro
    • Die Laufzeit der Tarifverträge soll zwölf Monate betragen
    • In einer gemeinsamen Initiative soll die Allgemeinverbindlichkeit der Entgelttarifverträge erreicht werden

    Die Angebote der Arbeitgeberverbände bewegten sich laut Verdi zwischen drei und vier Prozent Entgelterhöhung für 2023. Die Angebote wurden zum Teil um Inflationsausgleichsprämien in Höhe von unter 1000 Euro ergänzt. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen zwei und 2,4 Prozent. Alle Angebote hatten eine Laufzeit von 24 Monaten. Am 23. Mai wird weiter verhandelt.

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