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Streik bei Discover Airlines ausgeweitet auf Frachtflüge von Lufthansa Cityline

München

Discover-Streik von Dienstag bis Freitag erweitert auf Frachtflüge

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    Nicht alle Flugzeuge von Discover Airlines werden diese Woche abheben. Einige Mitarbeiter der Fluggesellschaft streiken seit den den frühen Morgenstunden am Dienstag.
    Nicht alle Flugzeuge von Discover Airlines werden diese Woche abheben. Einige Mitarbeiter der Fluggesellschaft streiken seit den den frühen Morgenstunden am Dienstag. Foto: Arne Dedert, dpa, dpa-tmn

    Mitarbeiter der Fluggesellschaft Discover Airlines streiken seit Dienstagmorgen, 27. August. Der Streik soll bis einschließlich Freitag, andauern. Mitte August hatten die „Unabhänginge Flugbegleiter Organisation“ (Ufo) und die „Vereinigung Cockpit“ (VC) über einen Streik abgestimmt. Sie kritisierten, dass die Fluggesellschaft einen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi abgeschlossen hatte, statt mit den beiden Fachgewerkschaften.

    Am dritten Tag des Streiks ändern die Pilotengewerkschaft VC ihre Strategie: Nun haben auch Piloten, die Frachtflüge der Lufthansa Cityline erledigen, in einem Solidaritäts-Streik ihre Arbeit niedergelegt. Ob und wie viele Flüge ausfallen könnten, steht noch nicht fest. Das Unternehmen könnte Piloten aus dem Management als Ersatz einsetzen.

    Am Münchner Flughafen ist am Mittwoch, 28. August, ein Flug nach Ibiza ausgefallen, ein Flug nach Palma startet verspätet. Ansonsten führt der Streik am Donnerstag bundesweit lediglich zu vereinzelten Ausfällen. Ein Langstreckenflug sowie mehrere Europaverbindungen wurden gestrichen, wie das Unternehmen mitteilte.

    Discover Airlines kritisiert den geplanten Streik

    Die Fluggesellschaft reagierte verärgert auf den Streik der Mitarbeiter. „Discover Airlines verurteilt den Streikaufruf der beiden Gewerkschaften Ufo und VC aufs Schärfste“, erklärte das Unternehmen. Dass der Streik ausgerechnet in der Urlaubszeit stattfindet, sei völlig unverantwortlich, da Discover bereits einen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi abgeschlossen hatte.

    Die Passagiere seien die Leidtragenden der politischen Agenda von Ufo und VC, so Discover Airlines. Man arbeite daran, die Auswirkungen auf die Reisenden möglichst gering zu halten. Fluggäste werde empfohlen, regelmäßig ihren Flugstatus zu prüfen und die Kontaktdaten in ihrer Buchung zu hinterlegen.

    Etwa 270 Flüge von Discover auf der Kurz-, Mittel- und Langstrecke ab Frankfurt und München sind im Zeitraum des viertägigen Streiks geplant. Wie viele davon erwartungsgemäß ausfallen, bezifferte Discover Airlines nicht. Bei einem Streik zum Jahresbeginn konnte die Fluggesellschaft die Folgen in Grenzen halten – auch dank Unterstützung im Lufthansa-Netzwerk.

    Deshalb streiken die ufo und die VC diese Woche

    Der Grund, wieso Ufo und VC streiken, ist ein Konflikt mit der Gewerkschaft Verdi. Mit dieser Gewerkschaft hatte Discover Airlines Anfang August einen Tarifvertrag abgeschlossen.

    Die Forderungen von Ufo und VC unterscheiden sich nicht sehr stark von dem, was Discover im Tarifvertrag mit Verdi beschlossen hat. Die beiden Fachgewerkschaften wollen aber eigene Tarifverträge durchsetzen. Sie argumentieren, es seien zu wenige Flugbegleiter und Piloten bei Verdi. Ein viel größerer Teil des Flugpersonals sei entweder in der Ufo oder in der VC. Die Ufo schreibt in einer Erklärung zu dem Streik diese Woche: „Hier wird das Geld, das auf alle verteilt werden müsste, nur an diejenigen gegeben, die in die Gewerkschaft eintreten, die der Arbeitgeber für sie ausgesucht hat.“

    Discover Airlines wurde erst vor drei Jahren gegründet. Sie gehört zur Lufthansa. Die vergleichsweise kleine Fluggesellschaft fliegt von Frankfurt und München aus klassische Urlaubsorte an. Schon Anfang des Jahres streikten die Piloten von Discover Airlines mehrere Male. Zuletzt im Februar für drei Tage. Ihr Ziel war ein erster Tarifvertrag für das noch junge Unternehmen. (mit dpa)

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