Der Dienstag, sagt Sepp Mayer und schaut durch das Fenster seines Wohnzimmers in seinen winterkahlen, nieselregennassen Garten, der Dienstag also sei ein guter Tag zum Sterben. Am besten im Februar, wenn die ersten Märzenbecher blühen. Mayer, 84 Jahre alt, hat ein sehr unverkrampftes Verhältnis zum Tod. Man möchte fast sagen: ein freundschaftliches. „Der Gedanke macht mir keine Angst“, sagt er und lächelt. „Im Gegenteil. Er befreit mich.“ An diesem Dezembervormittag sitzt der Mann in Blue-Jeans und rotem Pulli auf einem Holzstuhl im Erdgeschoss seines Hauses im Münchner Stadtteil Laim, hinter ihm ein großes Bücherregal und ein alter Bauernschrank. Vor ihm ein kleines Tischchen mit Mosaikplatte, dahinter die tiefe Fensterbank, der Blick nach draußen. Dann beginnt Mayer zu erzählen. Von seinem Wunsch, zu sterben.
Sterbehilfe
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