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Starkbieranstich: Auf dem Nockherberg ist diesmal jeder ein Albtraum für den anderen

Starkbieranstich

Auf dem Nockherberg ist diesmal jeder ein Albtraum für den anderen

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    Am Mittwoch findet der Starkbieranstich auf dem Nockherberg statt. Bei einer Pressekonferenz stimmten (von links) Fastenprediger Maximilian Schafroth, Paulaner-Geschäftsführer Andreas Steinfatt sowie das Singspielteam Stefan Betz und Richard Oehmann auf die Traditionsveranstaltung ein.
    Am Mittwoch findet der Starkbieranstich auf dem Nockherberg statt. Bei einer Pressekonferenz stimmten (von links) Fastenprediger Maximilian Schafroth, Paulaner-Geschäftsführer Andreas Steinfatt sowie das Singspielteam Stefan Betz und Richard Oehmann auf die Traditionsveranstaltung ein. Foto: Angelika Warmuth, dpa

    Auweia! Das kann ja heiter werden mit dem Singspiel beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg! Dieses Jahr nämlich spielt das hundsgemeine Spiel irgendwo zwischen Veitshöchheim und München an einem unbekannten Ort, wo sich – auf dem Heimweg von der Fastnacht in Franken – zufällig all die Großkopferten treffen, die gerade eben von den Narren in Unterfranken schon kräftig derbleckt worden sind. Und da kommt es dann halt noch viel grausiger. Söder, Aiwanger, Schulze und Co. bekommen es miteinander zu tun. Es sind „Albträumereien“, welche die Autoren des Singspiels – Stefan Betz und Richard Oehmann – ankündigen. Und eine Art Entschuldigung schicken die beiden Herren gleich vorneweg. Sie beteuern hoch und heilig, nichts gegen Franken zu haben. 

    Es gehört zum Ritual der Pressekonferenz der Paulaner Brauerei vor dem Starkbieranstich auf dem Nockherberg, dass vorab möglichst wenig verraten wird. Sowohl die Autoren des Singspiels als auch Fastenredner Maxi Schafroth sind zwar gehalten, schon mal die Werbetrommel zu rühren. Sie sollen aber keinesfalls zu viel ausplaudern. Bis zum Auftritt am Mittwochabend um 19 Uhr (live im Bayerischen Fernsehen) soll die Spannung hochgehalten werden. 

    Aiwanger ist nicht die einzige Zielscheibe von Spott und Derbleckerei

    Um einige Antworten kommen die drei Herren dann aber doch nicht herum. Die Sache mit den Albträumen etwa, so sagen Betz und Qehmann, habe sich aus der aktuellen Polykrise irgendwie von selbst ergeben. Und dass die, wie Schafroth es formulierte, „höchst interessante toxische Beziehung“ zwischen Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und seinem Stellvertreter, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), eine zentrale Rolle spielen wird, ist auch zu erwarten. Im Singspiel werde es, so Betz, „ein sehr schönes Duett-Duell zwischen Herrn Aiwanger und Herrn Söder geben“. Darüber hinaus bekomme Aiwanger ein eigenes Lied. „Er kriegt sein privates Fegefeuer“, kündigen die Autoren an. 

    Aiwanger allerdings ist nicht die einzige Zielscheibe von Spott und Derbleckerei. Geschont werden soll bei den Albträumereien niemand aus der politischen Prominenz. „Wir mischen das munter durch. Jeder ist des anderen Albtraum. Keiner kommt zu kurz. Jeder darf mal“, sagt Betz. 

    Noch lässt Maxi Schafroth die Öffentlichkeit über seine Pointen im Dunkeln

    Für Politiker ist es, auch wenn sie regelmäßig nicht besonders gut wegkommen, eine Ehre, in der Fastenrede angesprochen und im Singspiel gedoubelt zu werden. Dass dieses Jahr erstmals auch Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) mit von der Partie ist, hat nach Aussage der Autoren einen einfachen Grund. Sie sei eine „bemerkenswerte Dame“ und „einfach am blumigsten im Kabinett“. Außerdem gibt es nach Ansicht der Autoren nicht viele Politiker in Bayern, die neben Söder sichtbar werden. Manche werden, so spotten sie, sogar erst durch den Nockherberg bekannt. So sei es vergangenes Jahr CSU-Generalsekretär Martin Huber gegangen. Huber werde „trotzdem dieses Jahr noch einmal eingesetzt“. 

    Mehr noch als Betz und Oehmann lässt Schafroth die Öffentlichkeit über seine Pointen im Dunkeln. „Ich darf ja wieder nix sagen“, betont er, redet dann aber doch viel übers Drumherum. Er berichtet über die Stimmung in seiner Heimat im Allgäu – da seien die Leute vor seinem Auftritt „immer furchtbar aufg’regt“ und sagten: „Mach uns koi Schand’.“ Er redet über die Spannung, die sich bei der Veranstaltung dadurch ergibt, dass die Derbleckten unmittelbar vor ihm sitzen. Sie seien gezwungen, „mit ihren Gesichtszügen zu meinen Aussagen Stellung zu beziehen“. Und er berichtet darüber, wie er sich persönlich von der Macht fernhält: „Mein Prinzip ist die maximale Distanz.“

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