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Social-Media-Beitrag: Makkabi Deutschland will Mazraoui zu Gespräch treffen

Social-Media-Beitrag

Makkabi Deutschland will Mazraoui zu Gespräch treffen

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    Noussair Mazraoui vom FC Bayern München hatte mit einem pro-palästinensischen Beitrag Kritik ausgelöst.
    Noussair Mazraoui vom FC Bayern München hatte mit einem pro-palästinensischen Beitrag Kritik ausgelöst. Foto: Lennart Preiss, dpa

    In der Debatte um einen pro-palästinensischen Social-Media-Beitrag von Noussair Mazraoui will Makkabi Deutschland auf den Fußballprofi des FC Bayern zugehen. "Wir würden gern mit ihm sprechen, wir würden uns sehr gern mit ihm an den Tisch setzen", sagte Makkabi-Präsident Alon Meyer der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Demnach soll der Dialog über den Makkabi-Ortsverein in München initiiert werden. Der 25 Jahre alte Mazraoui hatte allerdings schon zuvor Gesprächsbereitschaft angemeldet. Nach "FAZ"-Informationen organisiere der FC Bayern bereits ein Gespräch mit einem Vertreter der jüdischen Gemeinde Deutschlands - der Vorschlag dazu soll vom marokkanischen Nationalspieler selbst in einem Gespräch mit Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen am vergangenen Mittwoch gekommen sein.

    Mazraoui hatte in den sozialen Netzwerken ein Video verbreitet, in dem den Palästinensern im Konflikt mit Israel ein Sieg gewünscht wurde. In der nach dem Gespräch mit der Bayern-Spitze am Freitag verbreiteten Club-Mitteilung hieß es unter anderem, Mazraoui verurteile "jede Art des Terrorismus und jede Terrororganisation". Auf Sanktionen gegen Mazraoui hatte die Bayern-Führung verzichtet.

    Daraufhin hatte Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland erklärt, er habe von Mazraoui erwartet, dass "ein Fußballprofi, der auch eine Vorbildfunktion hat, vor diesem Hintergrund unmissverständlich den Hamas-Terror verurteilt, sich zum Existenzrecht Israels bekennt und Antisemitismus auf deutschen Straßen ablehnt". 

    Solche expliziten Aussagen waren in dem vom Club verbreiteten Statement Mazraouis nicht enthalten. Wohl auch deshalb forderte Schuster via "Süddeutsche Zeitung" am Montag "sichtbar harte Konsequenzen gegenüber dem Spieler".

    "Das, was bisher geschehen ist, ist nicht des FC Bayern würdig", meinte nun Meyer: "Man kann nicht auf der einen Seite sagen, wie stark die Verbindung zwischen dem FC Bayern München und der israelischen Gemeinde ist und dann so handeln."

    Im Champions-League-Duell an diesem Dienstag bei Galatasaray Istanbul (18.45 Uhr/DAZN) steht Mazraoui in der Bayern-Startelf. Zuletzt hatte er zwar im Aufgebot für das Spiel in Mainz (3:1) gefehlt, dies aber wegen einer Oberschenkelverletzung und nicht aufgrund seines pro-palästinensischen Social-Media-Beitrags.

    Am Freitag hatte der Zentralrat der Juden die milde Reaktion des FC Bayern "auch mit Blick auf die stets klare Haltung des Vereins" noch als "angemessen" eingestuft. Eine Nachfrage der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", warum die Forderungen nach harten Konsequenzen (Schuster) nicht schon am Freitag formuliert worden seien, ließ der Zentralrat der Juden in Deutschland am Dienstag laut "FAZ" unbeantwortet.

    Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. In dem Konflikt starben auf beiden Seiten bereits tausende Menschen.

    (dpa)

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