Spätestens als die Keller leergepumpt waren, wurde sichtbar, welche Schäden die Flut Anfang Juni in Schwaben und Oberbayern angerichtet hatte. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schätzte die Höhe der Schäden Anfang August auf etwa zwei Milliarden Euro. Die Staatsregierung stellte nach dem Hochwasser 200 Millionen Euro Soforthilfen für Betroffene bereit.
Unterstützung erhielten die Opfer des Hochwassers aber auch von der Kartei der Not, dem Leserhilfswerk unserer Zeitung. Über 1300 Anträge für Soforthilfe, die die Kartei der Not erreicht hatten, wurden bewilligt. Insgesamt leitete das Leserhilfswerk in den zwei Monaten nach der Flut über 3,6 Millionen Euro an Betroffene weiter. Im Schnitt erhielt ein Haushalt über 2700 Euro. Besonders viel Geld floss in das Verbreitungsgebiet der Günzburger Zeitung, insgesamt waren es über 1,8 Millionen Euro. Die Region war besonders stark vom Hochwasser betroffen. Größter Spender waren mit 300.000 Euro die Lechwerke.
Alexandra Holland: „Kartei der Not ist wichtiger denn je“
Ellinor Scherer, Vorsitzende des Kuratoriums der Kartei der Not, freut sich ganz besonders, dass die Stiftung in dieser besonderen Notlage so zügig und umfassend helfen konnte. „Die Soforthilfe der Kartei der Not für die vielen Hochwasseropfer in unserer Region war aus mehreren Gründen außergewöhnlich“, sagt Scherer. „Sie lief dank des großen Einsatzes des gesamten Stiftungs-Teams nicht nur ausgesprochen schnell und unbürokratisch ab, sondern zeigt auch eindrucksvoll, wie stark unser Leserhilfswerk in der Region verwurzelt ist. In den vergangenen Wochen hat die Kartei der Not in kürzester Zeit über 3,6 Millionen Euro an über 1300 Familien und Einzelpersonen freigegeben, um den Betroffenen in ihrer unverschuldeten Not beizustehen. Das sind beeindruckende Zahlen.“
Auch Alexandra Holland, die stellvertretende Stiftungsvorsitzende, ist glücklich, dass das Leserhilfswerk den Menschen in der Region zielgerichtet und ohne große Formalien beistehen konnte. „Das ist die größte Hilfsaktion in der fast 60-jährigen Geschichte unserer Stiftung“, sagt Holland. „Sie zeigt, dass die Kartei der Not in der heutigen Zeit wichtiger denn je ist. Ein besonderer Dank geht dabei an die vielen Firmen und Einzelspender, die dieses Engagement mit ihren großzügigen Spenden unterstützt haben.“
Und auch, wenn die Antragsfrist für die Fluthilfe bereits ausgelaufen ist, können Hochwasser-Opfer weiterhin über soziale Beratungsstellen bei sich vor Ort Anträge auf eine Unterstützung stellen, erklärt der Geschäftsführer der Kartei der Not, Arnd Hansen.
Spenden: Wenn auch Sie Menschen, die in unserer Regio unverschuldet in Not geraten sind, unterstützen möchten, das sind unsere Spendenkonten:
Sparkasse Schwaben-Bodensee IBAN: DE78 7315 0000 0034 0070 70 BIC: BYLADEM1MLM
Stadtsparkasse Augsburg IBAN: DE97 7205 0000 0000 0020 30 BIC: AUGSDE77XXX
Sparkasse Allgäu IBAN: DE33 7335 0000 0000 0044 40 BIC: BYLADEM1ALG
Wenn Sie Hilfe brauchen: Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind, sollten sich an eine soziale oder kommunale Beratungsstelle vor Ort wenden. Dort stellen die Experten der Beratungsstellen, mit denen wir eng zusammenarbeiten, mit Ihnen die Anträge an die Kartei der Not. Weitere Informationen unter www.kartei-der-not.de
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden