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Schulstart: Schülerzahlen in Bayern so hoch wie seit zehn Jahren nicht

Schulstart

Schülerzahlen in Bayern so hoch wie seit zehn Jahren nicht

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    Die Zahl der Erstklässler in Bayerin nimmt um drei Prozent zu.
    Die Zahl der Erstklässler in Bayerin nimmt um drei Prozent zu. Foto: Bernd Weißbrod, dpa

    An Bayerns Schulen lernen nächstes Schuljahr so viele Schülerinnen und Schüler wie seit zehn Jahren nicht. 1,7 Millionen Kinder und Jugendliche werden im Schuljahr 2023/24 den Unterricht besuchen – 31.200 mehr als vor den Sommerferien. Das liegt, wie Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) bei der jährlichen Pressekonferenz kurz vor Schuljahresbeginn betonte, zum einen daran, dass es im Freistaat einfach wieder mehr Kinder gibt, zum anderen an geflüchteten Schülern, die mit ihren Familien in den Freistaat gekommen sind. Und es stellt die Schulen vor große Herausforderungen. 

    Allein über 30.000 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine seien im vergangenen Schuljahr an den bayerischen Schulen aufgenommen worden - etwa so viele wie ein ganzer Abiturjahrgang. "Das ist schon wuchtig", sagte Piazolo. "Wir freuen uns über jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen Schüler. Klar ist aber: Bei steigenden Schülerzahlen bleibt die Personalgewinnung eine große Herausforderung." Damit spricht Piazolo den Lehrkräftemangel an, das weiterhin größte Problem an Schulen im Freistaat. Trotzdem hat der Minister für alle Familien mit schulpflichtigen Kindern eine gute Nachricht zum Schulstart am Dienstag: "Wir stehen gut da, wir liegen voll im Plan." Die Unterrichtsversorgung ist demnach gesichert. 

    An Grund- und Mittelschulen lernen besonders viele neue Schülerinnen und Schüler

    Das liegt unter anderem daran, dass der Freistaat sämtliche fertig ausgebildeten Lehrkräfte, die von den Universitäten kamen, an den Schulen verpflichtet hat. "Wir haben an allen Schulen Volleinstellung". 3700 Lehrkräfte seien neu eingestellt worden. Doch damit ist der Bedarf nicht gedeckt, wie schon im letzten Jahr werden parallel zum Unterricht insgesamt 900 Quereinsteigerinnen und -einsteiger aus anderen Berufsfeldern an den Schulen zu Lehrern ausgebildet. Eigentlich schon pensionierten Lehrkräfte sowie Pädagogen aus anderen Bundesländern sind ebenfalls im Einsatz - neben einer Vielzahl an Aushilfskräften, Studierenden etwa. 

    Vor allem an den Grund- und Mittelschulen sind die Rektoren auf solche Kräfte angewiesen. Dort ist der Anstieg der Schülerzahlen besonders zu spüren, im Vergleich zum Vorjahr werden in den Klassenzimmern 26.000 zusätzliche Kinder und Jugendliche lernen. Speziell für ukrainische Jugendliche waren im vergangenen Jahr sogenannte Brückenklassen eingerichtet worden, in denen sie zunächst gezielt Deutsch lernen. Etwa ein Drittel könne im neuen Schuljahr schon eine reguläre Klasse besuchen. "Das ist eine großartige Integrationsleistung", betonte Piazolo. 

    Um genügend Lehrkräfte für die Rekordzahl an Schülerinnen und Schülern auch in strukturell schwachen Gebieten zu gewinnen, hatte die Staatsregierung einen Regionalzuschlag ausgelobt. Wer sich für eine Region mit Lehrermangel bewirbt und dort zwei Jahre bleibt, erhält eine Prämie von 3000 Euro. Zehn Millionen Euro waren für die Maßnahme aufgelegt, über 90 Prozent sind Piazolo zufolge schon verplant. Mit dem Geld hatte Bayern auch explizit Lehrkräfte aus anderen Bundesländern locken wollen. Besonders Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte damit offensiv um Pädagogen von fernab der bayerischen Grenzen gebuhlt - und sich die Wut der dortigen Kultusministerien eingehandelt. Zehn Prozent der Fördergelder entfielen bislang auf Bewerber von außerhalb Bayerns, so Piazolo. "Es ist also nicht so, dass es da den ganz großen Zustrom gibt - das ist kein Feuerwerk." Das Quereinsteigerprogramm habe wesentlich höhere Zahlen gebracht. 

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