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Robotik-Hose der TUM erleichtert das Gehen

München

Mobil bleiben: Robotik-Hose hilft Menschen beim Gehen

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    Eine Seniorin testet die robotische Hose, die TUM-Wissenschaftlerin Enrica Tricomi (rechts) mitentwickelt hat.
    Eine Seniorin testet die robotische Hose, die TUM-Wissenschaftlerin Enrica Tricomi (rechts) mitentwickelt hat. Foto: Uwe Anspach, dpa

    Ein E-Bike für Fußgänger: So beschreiben Forscher der Technischen Universität München (TUM) das Konzept ihrer neuen robotischen Hose „WalkON“. Sie soll älteren und kranken Menschen das Gehen erleichtern. Profitieren können besonders Menschen, die zwar gebrechlich sind, aber noch keinen Rollator benötigen.

    Das Gerät besteht aus einer Art Rucksack mit Hüftgurt und zwei Schnallen, die an den Oberschenkeln befestigt werden. Zwei dünne Drähte ziehen dann beim Gehen die Schnallen zum Hüftgurt und entlasten somit die Oberschenkelmuskulatur.

    Robotische Hose entlastet den Körper um bis zu 10 Kilogramm Gewicht

    Wie die Analyse des Forscher-Teams ergeben hat, spart ein älterer Mensch damit durchschnittlich über zehn Prozent Energie oder entlasten seinen Körper mit sechs bis zehn Kilogramm des eigenen Körpergewichts. Außerdem stellt sich die Hose automatisch auf ihren Benutzer ein: „Das System erkennt, wie schnell oder langsam sich die Person bewegt und passt sich an das jeweilige Gewicht der Beine an“, sagt Doktorandin Enrica Tricomi, die an der Entwicklung beteiligt war.

    Anders als sogenannte Exoskelette, die sowohl in Outdoorgeschäften angeboten, als auch für den militärischen Einsatz erprobt werden, handelt es sich bei der Hose der Münchner Forscherinnen und Forscher nicht um ein hartes Gestell. „WalkOn sieht mehr nach Kleidung aus und ist insgesamt nicht größer als ein kleiner Rucksack“, so Tricomi.

    Eine erste Studie der Universität, bei der das System von Probandinnen und Probanden getestet wurde, ergab, dass sich die Testpersonen in der Hose sicher fühlen und Kontrolle über das System behalten. Die Gefahr, dass die Hose ihren Besitzer gegen seinen Willen loslaufen lässt, sei demnach gering.

    Robotische Hose der TU München: Forschung steht erst am Anfang

    Neben Seniorinnen und Senioren gehören auch Menschen zur Zielgruppe, die etwa unter einer Herzschwäche oder einer Lungenerkrankung leiden. Denn Gehen hilft, den Stoffwechsel zu verbessern und kann in solchen Fällen zur Heilung beitragen – nur dass vielen Menschen das Gehen je nach Schwere der Krankheit gar nicht möglich ist.

    Die Vision der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geht allerdings noch weiter: Schon in ein paar Jahren werde sich jedermann eine kurze Hose kaufen können, an der man einen Motor befestigt und zwei Kabel ansteckt, sagt TUM-Professor Lorenzo Masia: „Und fertig ist das System, mit dem man in die Berge gehen kann.“

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