Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Rettungsdienst am Limit: Jetzt braucht es Reformen!

Kommentar

Der Rettungsdienst braucht dringend Entlastung

Manuel Andre
    • |
    • |
    Mehr Einsätze, längere Einsatzzeiten – und viele unnötige Alarmierungen. Der Rettungsdienst ist am Limit.
    Mehr Einsätze, längere Einsatzzeiten – und viele unnötige Alarmierungen. Der Rettungsdienst ist am Limit. Foto: Marcus Merk (Symboldbild)

    Das Notfallsystem ist selbst zum Notfall geworden. Der Rettungsdienst hat mit steigenden Einsatzzahlen, längeren Einsatzzeiten und unnötigen Alarmierungen zu kämpfen. Ein Notfallsanitäter spricht sogar offen von einem Kollaps des Systems. Es herrscht jetzt dringend Handlungsbedarf, um weiter Leben retten zu können.

    Die Schuld an der Vielzahl der Einsätze in der Bevölkerung zu suchen, wäre zu einfach. Ja, viele Menschen rufen auch bei nicht lebensbedrohlichen Verletzungen den Notruf 112. Aber wo sollen sie sich auch sonst melden, wenn sie es nicht besser wissen?

    Reformbedarf im Rettungsdienst: Lernen von Niederösterreich

    Es müssen grundlegende Reformen her. Der Rettungsdienst darf nicht der Lückenfüller im Gesundheitssystem bleiben und braucht dringend Unterstützung. Der Anfang wären moderne Leitstellen mit festem Abfrageschema und neuster technischer Ausstattung. Dazu brauchen die Leitstellen aber auch Alternativen zur Alarmierung eines Rettungswagens. Neue Einsatzteams mit Pflegeausbildung könnten helfen. Diese würden bei nicht lebensbedrohlichen Einsätzen ausrücken.

    Lernen kann Deutschland von Niederösterreich. Dort ist mit der „Acute Community Nurse“ eine Rettungskraft im Einsatz, welche auch pflegerische Aufgaben übernehmen kann. In Regensburg wird dieses System bereits erfolgreich getestet. Solche Einsatzteams könnten Notfallsanitäter entlasten. Je seltener ein Rettungswagen mit Blaulicht zu nicht lebensbedrohlichen Einsätze fahren muss, desto schneller können Notfallsanitäter bei einem echten Notfall vor Ort sein. Denn wenn es um Leben und Tod geht, zählt jede Minute.

    Diskutieren Sie mit
    2 Kommentare
    Franz Xanter

    "Ja, viele Menschen rufen auch bei nicht lebensbedrohlichen Verletzungen den Notruf 112. Aber wo sollen sie sich auch sonst melden, wenn sie es nicht besser wissen?" Da macht es sich der Kommentator es etwas zu leicht. Man muss doch erwarten können, dass der normal gebildete Mensch seine sonstigen Möglichkeiten außer einem nicht benötigten Rettungsdienst in DEU kennt! Weiterhin kann man doch erwarten, dass ein wenn auch kleines Maß an Allgemeinwissen vorhanden sein sollte, und man weiß, dass eben, auch wenn es schmerzen mag, man bei Banalitäten nicht in die Notaufnahme rennt!

    Richard Merk

    Zitat: "Die Schuld an der Vielzahl der Einsätze in der Bevölkerung zu suchen, wäre zu einfach." Genau so ist es. Einfache und primitive Antworten auf komplexe Fragen nehmen massiv zu, sonst hätten AFD und BSW nicht so großen Zulauf. Solange man es auf die Bevölkerung schieben kann brauchen kostenträchtige Reformen nicht angestoßen werden.

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden