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Regionalwettbewerb Schwaben: Jugend forscht: Vom Holzgas bis zur Kaffeepflanze

Regionalwettbewerb Schwaben

Jugend forscht: Vom Holzgas bis zur Kaffeepflanze

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    Jugend forscht. Bild: Fred Schöllhorn
    Jugend forscht. Bild: Fred Schöllhorn Foto: Fred Schöllhorn

    An einen Sieg glauben die beiden eigentlich nicht. "Aber den Wettbewerb für das stinkendste Experiment, den hätten wir sicher gewonnen", sagt Marvin Klinger stolz.

    Der Zehnjährige und sein Freund Andreas Lenhardt (11) nehmen heuer zum ersten Mal an "Jugend forscht" teil. Genauer gesagt: am Regionalentscheid Schwaben des dazugehörigen Schülerwettbewerbs "Schüler experimentieren".

    Die beiden Fünftklässler des Justus-von-Liebig-Gymnasiums in Neusäß haben eine Holzgasanlage gebaut - und das, obwohl sie eigentlich noch gar keinen Chemieunterricht in der Schule haben. "Aber uns macht so etwas Spaß", sagt Andreas.

    Für ihren Versuch haben sie Holzspäne in einen Kolben gefüllt und diesen von außen erhitzt. Dabei entstehen vor allem Schlacke und ein Gas - Holzgas. Und das stinkt. "In etwa so wie Erdgas, gemischt mit verbranntem Holz", erklärt Jungforscher Marvin. Wie aus Biogas lässt sich auch aus Holzgas dann aber Energie gewinnen.

    Doch heute steht die Anlage still. Die Vakuumpumpe fehlt. "Wir hoffen, dass die Jury das berücksichtigt", sagt Marvin ganz aufgeregt. Gleich werden die drei Juroren kommen, die die Arbeiten des Bereichs begutachten. Sie bestimmen, wer dann zum Landesentscheid nach München oder Dingolfing fahren darf.

    Da will sich natürlich jeder Teilnehmer im besten Licht präsentieren. Von handgeschriebenen Plakaten über Präsentationen am Computer ist alles dabei. Manche haben Handzettel an ihrem Stand ausliegen, bei anderen können sich Interessierte sogar eine Visitenkarte mitnehmen.

    Ein überdimensionales Plakat, in Schwarz-Grün gehalten, sticht besonders ins Auge. Es gehört Nikolaus Jenik. Der 18-Jährige vom Gymnasium bei St. Stephan in Augsburg hat sich in seiner Biologie-Facharbeit mit dem privaten Kaffeeanbau in Bayern beschäftigt. In einem Gewächshaus im heimischen Garten hat er eine Kaffeepflanze gepflegt, die Früchte geerntet und in einer eigens dafür gebauten Maschine geröstet. Und alles nur, weil er wissen wollte, was eigentlich der Unterschied zwischen normalem Kaffee und beispielsweise Espresso ist.

    Darüber hinaus hat er ein Modell einer Kaffeebohne gebaut und mehrere Schaukästen über die verschiedenen Sorten angefertigt. Ein Jahr Arbeit steckt hinter all dem. "Ich geb's ja zu: Ich hab' es ein wenig übertrieben", sagt der Gymnasiast und lacht. "Aber mich hat das Thema einfach so stark interessiert."

    Dominik Thummerer von der Volksschule Affing hatte da eine andere Motivation: "Ich wollte schon immer was für die Menschheit tun", sagt der 13-Jährige, der schon das zweite Mal am Wettbewerb teilnimmt. Als er in der Zeitung las, dass es rund um Weihnachten zu 15 000 Bränden in Deutschland kommt, hatte er eine Idee: Ein automatischer Feuerlöscher für den Adventskranz musste her.

    In der Garage und unter Papas Aufsicht hat er seine Erfindung getestet - und sie funktioniert. Er hat einen Adventskranz gebastelt, bei dem die Tannenzweige um ein Rohr gebunden sind. Darin laufen Zündschnüre zu einem Mini-Feuerlöscher. Entzündet sich eine Schnur, durch eine heruntergebrannte Kerze, geht der Feuerlöscher los. Was dann passiert, lässt sich auf dem Bildschirm an Dominiks Stand beobachten: Eine graue Rauchwolke aus Kaliumpulver erstickt die Flamme. Und Weihnachten ist gerettet.

    So unterschiedlich wie die Fachgebiete des Regionalwettbewerbs Schwaben sind auch die Erfindungen der 100 Jungforscher: Sie reichen vom sicheren Gehwagen für die Oma bis hin zu einer Lampe, die die Helligkeit je nach Umgebung selbst reguliert. Und auch in Peiting, wo der Regionalwettbewerb Voralpenland stattfindet, gibt es viel zu entdecken: von der Folie aus nachwachsenden Rohstoffen bis hin zu einer Untersuchung über den Vitamin-C-Gehalt in Fruchtsäften.

    Die Entscheidung wird nicht immer einfach sein für die Jurys, die die Projekte nach den Kriterien Kreativität, Originalität, Alltagsbezug, Exaktheit und eigenständiger Bearbeitung bewerten. Welcher der Jungforscher eine Runde weiterkommt, wird sich am heutigen Nachmittag herausstellen. Marvin und Andreas sind derweil schon in der Planung für den nächsten "Jugend forscht"-Wettbewerb: Dann wollen sie Lebensmittel über direkte Stromzufuhr erwärmen. Melanie Hofmann

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