Die Faszination für Sisi kennt kaum Grenzen. Auf dem Streamingdienst Netflix feiert aktuell eine neue Serie über „Die Kaiserin“ große Erfolge und lockt Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer vor die Bildschirme. Und auch im Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg ist man sich der medialen Wirkmächtigkeit von Elisabeth von Österreich bewusst. Neuerdings wirbt das Haus mit einer „spektakulären Inszenierung, in deren Mittelpunkt die bekannteste Bayerin steht“.
Konkret geht es um die Darstellung eines Trauerzuges, der Ludwig II. zu Grabe trägt. Seltene und wertvolle Uniformen des königlich bayerischen Hofstaates würden auf kunstvoll gefertigten Metallfiguren präsentiert, heißt es in einer Mitteilung. Den Höhepunkt bilde aber nicht der gestorbene Märchenkönig, sondern ein schwarzes Kleid von Kaiserin Elisabeth, das deren Modebewusstsein deutlich mache.
Sisi fasziniert und treibt die Preise in die Höhe
Das Haus der Bayerischen Geschichte mit Sitz in Augsburg habe das aufwendig gefertigte Kleidungsstück aus extrem dünnem und feinem Seidentaft und Spitze „noch zur rechten Zeit zu akzeptablen Bedingungen“ erworben. Aktuell würden Devotionalien der Kaiserin beinahe astronomische Preise erzielen. Die Faszination für Sisi kennt eben kaum Grenzen – auch noch 124 Jahre nach ihrem Tod.
Kaiserin Elisabeth, bekannt als "Sisi", war eine Prinzessin aus der Wittelsbacher Nebenlinie der Herzöge in Bayern. Durch die Heirat mit ihrem Cousin Franz Joseph I. stieg sie 1854 zur Kaiserin von Österreich auf. Elisabeth war die Großcousine Ludwigs II. und zugleich dessen engste Freundin. "Beide einte ihre Abneigung gegen das strenge höfische Zeremoniell, vor dem sie immer wieder flohen, aber auch ihr jeweils tragisches Ende."
Nach Ludwigs Tod am 13. Juni 1886 im Starnberger See sei Elisabeth als eine der ersten vor Ort gewesen und habe dem Leichnam zum Abschied einen Jasminstrauß in die Hände gelegt, schreibt das Haus der Bayerischen Geschichte. Seit dem Tod ihres Sohnes Rudolf 1889 habe Kaiserin Elisabeth fast ausschließlich Schwarz getragen. (mit dpa)