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Regensburg: Mörder nach Flucht festgenommen – Polizei nennt Details

Regensburg

Offenbar geplante Flucht aus Gericht: Gab es Helfer?

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    Ein Häftling ist aus dem Amtsgericht Regensburg geflohen.
    Ein Häftling ist aus dem Amtsgericht Regensburg geflohen. Foto: Armin Weigel, dpa (Archivbild)

    Anfang Januar ist ein 40-jähriger Häftling aus dem Amtsgericht in Regensburg geflohen. Vorerst fehlte von ihm jede Spur. Doch drei Tage schnappte ihn die Polizei in Frankreich. Nach Angaben der Polizei ist der Mann unter anderem wegen Mordes und Raubes mit Todesfolge verurteilt. Seit 2011 verbüßt er eine lebenslange Haftstrafe in einer Justizvollzugsanstalt. Bei einem Überfall auf ein Lottogeschäft in Nürnberg hatte er eine 76-jährige Frau erwürgt.

    Der 40-Jährige sollte wegen einer Straftat in der JVA im Amtsgericht vorgeführt werden. Dort sei er am Donnerstag in einer Verhandlungspause gegen 14 Uhr aus dem Anwaltszimmer im Erdgeschoss aus einem Fenster in Richtung Dörnbergpark geflüchtet. Vor der Tür des Zimmers habe ein Wachposten gestanden. Ein anderer sei gerade auf dem Weg vor das Fenster gewesen. Die genauen Umstände seien noch unklar, hieß es.

    Wie die Polizei mitteilte, gebe es Indizien dafür, dass die Flucht geplant war und der 40-Jährige einen oder mehrere Helfer hatte. Bei seiner Flucht lief er durch einen Garten in der Nähe des Amtsgerichts. Überwachungskameras am Haus haben ihn dabei gefilmt. Die Polizei untersuchte den Garten und die Umgebung mit Spürhunden.

    Großfahndung nach geflüchtetem Mörder

    Die Polizei leitete nach der Flucht des 40-Jährigen eine Großfahndung ein. Ein Hubschrauber und Spürhunde waren im Einsatz. Die Polizei hatte auch die Bevölkerung aufgerufen, Hinweise zu dem Geflüchteten zu melden. Sie warnte aber davor, ihn anzusprechen, weil er als gewalttätig gilt.

    Verturteilter aus Regensburger Gericht geflüchtet – in Frankreich festgenommen

    Drei Tage nach seiner Flucht gab es dann Entwarnung. Der 40-Jährige wurde gegen 18.10 Uhr mehr als 400 Kilometer von Regensburg entfernt, in Frankreich nahe der deutschen Grenze, festgenommen. Nach Angaben der Polizei gab es schon früh Hinweise darauf, dass er sich in Frankreich aufhalten könnte, da dort Angehörige des 40-Jährigen leben. Am Wochenende begannen die Ermittlungen in dem Nachbarland von Deutschland. Französische Beamte wurden auf ein Auto aufmerksam, in dem sich der Flüchtige mit seiner Schwester befand. Bei der Festnahme leistete der 40-Jährigen keinen Widerstand. Er hatte laut Polizei sein Aussehen, insbesondere Haare und Bart, verändert. Aktuell ist er in Frankreich in Haft. Eine Überstellung nach Deutschland ist in Planung.

    Wie der 40-Jährige nach Frankreich kam, ist derzeit noch unklar. Die Flucht an sich ist nicht strafbar, so die Polizei. Es sei jedoch strafbar, bei einer Flucht zu helfen. Die Beamten prüfen derzeit, ob es bei der Flucht des 40-Jährigen zu Sachbeschädigungen oder Körperverletzungen kam.

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